»Dies ist DER Guide für Leser*innen und Vorleser*innen von Kinderbüchern, die sich anti-rassistisch bilden möchten. Er ist in zwei Teile gegliedert, beide sind für sich sehr lehr-reich und verständlich – nur zuweilen etwas repetitiv. Im ersten Teil erfolgt eine theoretische Einführung zum Rassismus. Sie ist auch dann lesenswert, wenn man sich nicht für Kinderliteratur an sich interessiert. All die Stichworte, mit denen aktuell in gesellschaftspolitischen Diskursen hantiert wird, werden definiert. Etwa: Othering (›Anders-machen‹), Intersektionalität, kulturelle Aneignung, Fremd-zuschreibungen, Privilegien und Aspekte des weiß-Seins. Im zweiten Teil analysieren die Autor*innen konkrete Bücher und zeigen auf, welche Arten von Rassismen darin zu finden sind. Unter die literaturwissenschaftliche Lupe genommen werden unter anderem Robinson der Jüngere von Joachim Heinrich Campe, Jim Knopf von Michael Ende und Die Schule der magischen Tiere von Margit Auer. Die Analyse legt den Schwerpunkt auf anti-Schwarze Rassismus, aber auch Rassismen gegenüber weiteren diskriminierten Gruppen wie den Sinti*zze und Rom*nja oder Indigenen werden angesprochen. Die Autor*innen arbeiten heraus, was aktuell schiefläuft. Für positive Kritik verweisen sie auf Publikationen und Buchempfehlungen an-derer Fachleute. Wer darf in die Villa Kunterbunt? bietet einen wichtigen Wegweiser auf dem Weg der antirassisti-schen Aufklärung.« – Salome Müller, Für Vielfalt #334 ,1/2023