UNRAST VERLAG https://unrast-verlag.de Bücher der Kritik Mon, 14 Oct 2024 12:56:17 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.6.2 https://unrast-verlag.de/wp-content/uploads/2022/10/cropped-unrast_logo-1-32x32.png UNRAST VERLAG https://unrast-verlag.de 32 32 WOZ über ›Kipppunkte‹ https://unrast-verlag.de/2024/10/woz-ueber-kipppunkte/ Mon, 14 Oct 2024 12:56:16 +0000 https://unrast-verlag.de/?p=40917 Continue reading "WOZ über ›Kipppunkte‹"

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»Das Buch setzt auf die Kraft der sozialen Bewegungen, die historisch meist am Anfang von grundlegenden gesellschaftlichen Veränderungen standen. Dabei suchen solche Bewegungen immer auch nach sozialen Kipppunkten, an denen die festgefahrenen Strukturen ins Wanken geraten. Das Buch ist eine Art Bestandsaufnahme der Klimabewegung. Es beginnt mit der ernüchternden Feststellung, dass die Bewegung in einer Krise steckt. Immerhin: Die unterschiedlichen Gruppen, deren Praxis hier dargestellt wird, zeugen von der Vielfalt, die sich in der Bewegung entwickelt hat. Erfolge hat diese vor allem in der Verhinderung einzelner Projekte der fossilen Wirtschaft erzielt. (…) Doch mit der Verhinderung von Projekten und dem Aufzeigen der Dringlichkeit ist es nicht getan, wie ein Kollektiv aus Wissenschaftlerinnen und Aktivisten im Sammelband richtig schreibt. Was es brauche, sei eine ›gegenhegemoniale Vorstellung von einer solidarischen Gesellschaft‹, die ›auch in der Praxis erfahrbar und erlebbar‹ werde. (…) Soziale Bewegungen sind der Schlüssel zum Wandel. Sie leben von der Zahl ihrer Mitglieder und deren Bereitschaft, Zeit zu investieren. Um zu gedeihen, brauchen sie offene Strukturen und eine positive Vision, wie die Welt mit deutlich weniger Konsum und Energieverbrauch aussehen und sogar lebenswerter sein könnte. Dafür liefert ›Kipppunkte‹ wertvolle Ansätze.« – Daniel Stern, WOZ Nr. 41, 10. Oktober 2024

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Frankfurter Allgemeine über ›Schläfer im Sand‹ https://unrast-verlag.de/2024/10/frankfurter-allgemeine-ueber-schlaefer-im-sand/ Wed, 09 Oct 2024 18:08:22 +0000 https://unrast-verlag.de/?p=40780 Continue reading "Frankfurter Allgemeine über ›Schläfer im Sand‹"

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»In ›Schläfer im Sand‹ liegt zu Beginn die angeschwemmte Leiche eines Afrikaners an einem andalusischen Strand. Damit ist eine der Bedeutungen des Titels klar: der Tote am Strand. Die zweite liegt in der Interpretation eines Schläfers als jemand, der irgendwann erwachen wird – in dem Sinne etwa, wie man von terroristischen Schläfern spricht. Diese sind nicht gemeint, aber all die potentiell aufbruchwilligen Menschen, die in den afrikanischen Staaten südlich der Sahara, die es dann zu durchqueren gilt (…) im Elend leben, oder jedenfalls in einer Welt, die sie gerne für die Verheißung des reichen Europas verlassen würden. Dementsprechend ist auch der Comic zweigeteilt: Das erste Drittel spielt in Spanien, der größere zweite Teil in Dakar, der Hauptstadt des Senegal. (…) Die erste ist recht konventionell erzählt, gewinnt aber durch die Figur der desillusionierten Mexikaners Profil. (…) Doch weitaus interessanter ist die Geschichte aus Dakar, die vor allem von viel eingeflossener Recherche zeugt, vor allem sprachlich, denn Pampuch lässt in seine Dialoge immer wieder ortsübliche Brocken einfließen, die beim ersten Mal übersetzt und dann ganz selbstverständlich weiter gebraucht werden. (…) Mathias Schultheiß ist das Vorbild für die Figurengestaltung, wie generell für den düster-realistischen Ton der Erzählung und die ihr doch auch innewohnende Romantik. (…) Solche im besten Sinne traditionellen Comics werden nur noch selten verlegt. Wenn sie dann auch noch etwas über die Welt zu erzählen haben, das unseren Horizont nicht nur rein geographisch erweitert, dann ist das umso besser.« – Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine, 14. Februar 2017

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Tagesspiegel über ›Schläfer im Sand‹ https://unrast-verlag.de/2024/10/tagesspiegel-ueber-schlaefer-im-sand/ Wed, 09 Oct 2024 17:42:53 +0000 https://unrast-verlag.de/?p=40774 Continue reading "Tagesspiegel über ›Schläfer im Sand‹"

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»Strand, Palmen und Ziegen sind mittels senfgelber Kolorierung in ein warmes Licht getaucht. Vor dieser idyllischen Kulisse treffen sich zwei Männer zur morgendlichen Arbeit. Güero und Carlos sind ein eingespieltes Team: Der eine, ein nicht mehr ganz junger Klischee-Aussteiger mit Guevara-Shirt und einem Faible für Naturreligionen, der andere, ein älterer Mexikaner mit Schnauzbart und Schirmmütze. Beide sind aus unbekannten Gründen in Andalusien gestrandet und Strandreiniger geworden. (…) An diesem Morgen aber finden sie – unter gierigen Möwen versteckt – eine männliche Leiche. Jung, schwarz, gekleidet mit einem Fußballtrikot. (…) In neuem Setting und neuen Farben erzählt eine Rückblende vom Überlebenskampf des jungen Senegalesen Thenga vor dem gescheiterten Fluchtversuch. In Dakar arbeitet er auf dem Fischmarkt, kämpft als Ringer und schnitzt Masken, die als exotische Souvenirs von einem ranghöheren Händler nach Europa verkauft werden. Eine glorreiche Zukunft ist nicht in Aussicht. Er spielt mit dem Gedanken, das Land zu verlassen und sein Glück anderswo zu suchen. (…) Das Buch ist Pampuch zufolge ein ›engagierter Polit-Comic‹, der sich aber verschiedener Genre-Traditionen bedient. (…) In einer Zeit, in der so manche lauthals nach strikteren Grenzziehungen krähen, kommt ein Comic, der das Thema der Grenzüberschreitung auch stilistisch zelebriert gerade recht. Weder didaktisch dosiert, noch in anderer Form geglättet, regt das ambitionierte Werk zum Nachdenken an.« – Marie Schröer, Tagesspiegel, 06. März 2017

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exilograph über ›Schläfer im Sand‹ https://unrast-verlag.de/2024/10/exilograph-ueber-schlaefer-im-sand/ Wed, 09 Oct 2024 17:29:57 +0000 https://unrast-verlag.de/?p=40770 Continue reading "exilograph über ›Schläfer im Sand‹"

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»Was als sogenannter ›langer Sommer der Migration‹ in die europäische Geschichtsschreibung eingeht, war und ist keine ›Flüchtlingskrise‹, sondern eine historische und strukturelle Infragestellung des europäischen Grenzregimes. (…) Dass die Entwicklung seitens der europäischen Politik jahrelang verdrängt wurde, rücken der Zeichner Andreas Hedrich und der Ethnologe Sebastian Pampuch in ihrer Graphic Novel (…) ebenso in den Blick wie Europas Verantwortung für wirtschaftlich bedingte Fluchtursachen in den Heimatländern der Aufbrechenden. (…) Mit diesen auf unterschiedlichen Kontinenten gelagerten Orten und der an diese geknüpfte Fluchtgeschichte wählt das Autorenteam einen außergewöhnlichen Erzählansatz: Denn von Flucht wird hier nicht in chronologischer Folge, von einem Aufbruchsort ausgehend erzählt, stattdessen wird die Fluchtodyssee eines vorerst namenlosen Afrikaners von ihrem jähen Ende an der spanischen Küste her erzählt. (…) Obwohl Hedrich und Pampuch ihren Fokus wie viele andere AutorInnen auf ein Einzelschicksal und damit auf die emotionale Affizierbarkeit ihrer LeserInnen setzen, ist ein positiver Ausgang dieser Fluchtgeschichte mit diesem achronologischen Erzählsetting von Beginn an ausgeschlossen. So steht nicht die einzelne Biografie im Zentrum, sondern die strukturellen Bedingungen, die Menschen zur Flucht über das Mittelmeer bewegen.« – Sarah Steidl, exilograph Nr. 26, Sommer 2017

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Der rechte rand über ›Rechts, wo die Mitte ist‹ https://unrast-verlag.de/2024/10/der-rechte-rand-ueber-rechts-wo-die-mitte-ist/ Wed, 09 Oct 2024 16:53:50 +0000 https://unrast-verlag.de/?p=40762 Continue reading "Der rechte rand über ›Rechts, wo die Mitte ist‹"

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»Knapp 20 Autor*innen haben die Herausgeber*innen des neuen Sammelbandes ›Rechts, wo die Mitte ist‹ versammelt, die sich in 17 Beiträgen an linken Analysen einer ›modernisiert rechtsextremen‹ Partei versuchen. Gemein ist ihnen der Ansatz, die AfD als Ausdruck der sich zuspitzenden und krisenhaften Verhältnisse zu beschreiben. Dabei wird die AfD nicht in Abgrenzung der ›bürgerlichen Mitte‹ begriffen, sondern als ›eine rechtsextreme Partei, die aus eben dieser Mitte hervorgeht‹. (…) Den besonderen Wert der Beiträge macht die analytische Herangehensweise aus, die den Sammelband vom bloß beschreibenden Charakter anderer Bücher abhebt. Abgerundet wird der Sammelband mit einem angenehm selbstreflektiven Gespräch zwischen Vertreter*innen verschiedener Gruppen und Initiativen über ›Antifaschistische Praxis und Strategien‹. Sie suchen nach neuen Ansätzen, denn wie bereits das Vorwort des Buches problematisiert: ›Wenn sich der Rechtsextremismus verändert, müssen sich auch die Gegenstrategien verändern‹. Wenn wie aktuell das Erschrecken über die AfD-Wahlerfolge die Sicht auf ihre Strategien, Verbindungen und die schon lang bekannten autoritären und menschenfeindlichen Einstellungen verstellt, kommt der Sammelband gerade zur rechten Zeit. Er ist – wie die Herausgeber*innen hoffen – ein wertvolles ›Werkzeug im Kampf gegen den Rechtsextremismus und die autoritäre Formierung der Mitte‹. Er hilft, die Verhältnisse zu begreifen, um sie ändern zu können – und dafür ist es höchste Zeit.« – Kai Budler, der rechte rand Ausgabe 210, September/Oktober 2024

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graswurzelrevolution über ›Multiple Rassismen‹ https://unrast-verlag.de/2024/10/graswurzelrevolution-ueber-multiple-rassismen/ Tue, 01 Oct 2024 15:17:49 +0000 https://unrast-verlag.de/?p=40634 Continue reading "graswurzelrevolution über ›Multiple Rassismen‹"

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»Alastair Bonnett interveniert in ›Multiple Rassismen‹ in die gegenwärtige Rassismusforschung und scheut sich dabei nicht vor Kontroversen. Der Sozialgeograph bemerkt, dass in diesem Forschungszweig nach wie vor US- und eurozentrische Diskurse die Grenzen setzen, was als Rassismus gilt und was nicht, obwohl dessen globale Verbreitung und Pluralität gemeinhin anerkannt ist. Für antirassistische Bewegungen auf der ganzen Welt hat das oft eine Unsichtbarmachung ihrer Kämpfe zur Folge. Bonnett plädiert darum für einen erweiterten Rassismusbegriff, der die Erfahrungen Betroffener unterschiedlichster ethnisierter Diskriminierung und Gewalt miteinbezieht. (…) Mit zahlreichen Beispielen vor allem aus Asien und Afrika zeigt er, wie rassistische Grenzziehungen auch in Formen von Diskriminierung und Ungleichheit enthalten sind, die auf den ersten Blick nicht als Rassismus beschreibbar scheinen, beispielsweise die Verfolgung der Jesid*innen durch den IS oder der Diskriminierung von Dalits in Indien. Dabei macht Bonnett immer wieder deutlich, wie der europäische Kolonialismus einerseits zur Ausbreitung eines spezifischen Rassismus geführt hat und wie er andererseits mit bestehenden rassistischen Diskriminierungssystemen in ehemals kolonisierten Ländern interagierte und dadurch eigene Formen angenommen hat. (…) Dem Autor gelingt es immer wieder, das Gemeinsame zu zeigen, ohne zu relativieren und auch die Unterschiede rassistischer Gewalt und ihrer Intensität zu betonen. (…) Durch diese Herangehensweise ermöglicht Bonnett ein größeres, globalen Bild ethnisierter Macht- und Herrschaftsverhältnisse. Eine theoretische und empirische Bereicherung für die kritische Auseinandersetzung mit Rassismus.« – Lydia Engel, graswurzelrevolution Nr. 492, Oktober 2024

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Arbeit – Bewegung – Geschichte über ›Mili bittet zum Tanz‹ https://unrast-verlag.de/2024/10/arbeit-bewegung-geschichte-ueber-mili-bittet-zum-tanz/ Tue, 01 Oct 2024 15:00:58 +0000 https://unrast-verlag.de/?p=40632 Continue reading "Arbeit – Bewegung – Geschichte über ›Mili bittet zum Tanz‹"

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»›Mili bittet zum Tanz‹ versteht sich als ›Lesebuch‹ und als Einladung, sich auf die Suche nach Antworten auf Fragen an die Geschichte der wohl am längsten aktiv bestehenden, linksradikalen militanten Frauenzusammenhänge in der Geschichte der Bundesrepublik zu begeben: zur Geschichte der Roten Zora, ihres Selbstverständnisses als autonomer Teil linker Militanz, ihrer Argumente und Aktionsformen, ihrer Entwicklung von den 1970er- bis in die 1990er-Jahre, ihrer Beschreibung durch Zeitzeug:innen und Zeitbeobachter:innen. (…) Der Betrachtung einer gegenwartsnahen Vergangenheit hält es herausfordernd einen Spiegel vor. Denn die Texte, die das Herausgeber:innenkollektiv FrauenLesbenBande zusammengestellt hat, passen sich nicht umstandslos ein in ihre Historisierung. Vielmehr lassen die Beiträge ihre Leser:innen spüren, dass ihre Urheber:innen und jene, die ihre Geschichte erzählen oder sich auf sie beziehen, auch in der Gegenwart ein gewichtiger Teil der Deutung von Geschichte sind. (…) Was die Rote Zora von Beginn der 1970er- (zunächst als Gruppe innerhalb der Revolutionären Zellen) bis in die 1990er-Jahre in den Mittelpunkt ihrer Analysen und ihres Handelns stellte, ist auch über 40 Jahre später Teil aktueller Fragen, die emanzipatorische, soziale und politische Bewegungen weiterhin umtreiben. (…) In ihren Argumenten und Aktionen entwickelte die Rote Zora radikale Gegenperspektiven, deren Dreh- und Angelpunkt ihr Kampf gegen patriarchale Gewalt war, Bezug nehmend auf Antworten des Internationalismus, Antirassismus, Antimilitarismus, feministischer Körperpolitiken und der Klassenkämpfe. Ein Großteil des Buches widmet sich der Abbildung dieser Perspektiven. (…) Die Interpretation der Geschichte der Roten Zora führt die Leser:innen eng entlang der Blickrichtung der Erzählenden: der Urheber:innen der Texte damals und der Herausgeber:innen heute. Sie geben ihre Geschichte nicht aus der Hand.« – Anke Hoffstadt, Arbeit – Bewegung – Geschichte: Zeitschrift für historische Studien, Heft 3/2024

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Stadtanzeiger Hamm über ›Abdullah Öcalan‹ https://unrast-verlag.de/2024/10/stadtanzeiger-hamm-ueber-abdullah-oecalan/ Tue, 01 Oct 2024 14:39:22 +0000 https://unrast-verlag.de/?p=40628 Continue reading "Stadtanzeiger Hamm über ›Abdullah Öcalan‹"

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»Ein Drittel seines Lebens hat der Gründer der Arbeiterpartei Kurdistans PKK, Abdullah Öcalan, in Haft verbracht. Öcalan wird seit dem 15. Februar 1999 auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali festgehalten, lange Zeit in Einzelhaft. Zu seinem 75. Geburtstag ist bei dem Münsteraner Unrast Verlag die Comic-Biografie ›Abdullah Öcalan‹ erschienen. (…) In ihrer Biografie, die sich laut Verlag auf autobiografiche Texte stützt, zeichnen der schottische Autor Sean Michael Wilson und der kurdische Zeichner Keko in zwei Teilen den Lebensweg Öcalans seit seiner Kindheit nach. Zeichnungen stützen sich teils auf reales Fotomaterial. Wilson und Keko beschreiben die frühe Abkehr Öcalans von den dörflichen Traditionen, den Bruch mit dem Elternhaus, dem traditionellen Frauenbild in der Gesellschaft, dem Streben nach Bildung und einer neuen Gesellschaftsordnung. Die Autoren zeigen den heute 75-Jährigen schon in Kindertagen als willensstarke, zielorientierte Persönlichkeit. (…) Kernthemen im zweiten Teil sind die (militante) Selbstbefreiung der Frauen und das Konzept des ›Demokratischen Konföderalismus‹ als Staats- und Gesellschaftsform.« – Frank Osiewacz, Stadtanzeiger Hamm, 21. September 2024, S. 12

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book nerds über ›Ökofeminismus‹ https://unrast-verlag.de/2024/09/book-nerds-ueber-oekofeminismus/ Mon, 16 Sep 2024 13:38:22 +0000 https://unrast-verlag.de/?p=40399 Continue reading "book nerds über ›Ökofeminismus‹"

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»Gefühlt geht jeden Tag die Welt unter. Es werden gerade nur mehr Kriege, eigentlich längst ausgerottete Krankheiten kommen wieder auf, Frauen werden noch immer aufgrund ihres Frauseins getötet und das Wetter wird weltweit immer extremer. Mit all dem konfrontiert kann man doch gar nicht anders, als sich hilflos zu fühlen und den Kopf in den Sand zu stecken, oder? Damit machen wir es uns aber zu leicht. (…) Jeden Tag setzen sich Menschen dafür ein, Lösungen zu finden, anderen zu helfen und aufzuklären. Kreativ protestieren Menschen, kommen zusammen und machen die Welt besser. Deswegen ist es wichtig, sich mit diesen Erfolgsgeschichten auseinanderzusetzen – um die Menschen wertzuschätzen, die täglich auch ihr Leben riskieren und nicht den Mut zu verlieren. (…) ›Ökofeminismus – Zwischen Theorie und Praxis‹ von Lina Hansen und Nadine Gerner, 2024 herausgegeben durch den Unrast-Verlag, bietet eine praktische Einführung in den Ökofeminismus als Bewegung, theoretischen Grundlagen und hilft dabei, nicht den Mut zu verlieren. (…) Trotz seines abstrakten Inhalts und Informationsdichte, hat das Buch es aber geschafft, nicht in akademisches Geschwafel abzudriften, sondern stattdessen komplexe Inhalte niedrigschwellig (soweit es halt geht) herunterzubrechen und praktische Inspiration zu bieten, die man direkt in den Alltag umsetzen kann. (…) Im Buch werden Möglichkeiten vorgestellt, unsere Gesellschaft zu betrachten, zu verstehen und zu kritisieren. Bewegungen werden vorgestellt und dabei unsere gewohnte eurozentrisch Perspektive erweitert. Debatten werden kritisch vorgestellt und Menschen sichtbar gemacht, die ihr Leben benachteiligten Menschen und der Umwelt um sich herum gewidmet haben.« – Jennifer Bihr, book nerds, 13. September 2024

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ila über ›Klima-Kommunismus‹ https://unrast-verlag.de/2024/09/ila-ueber-klimakommunismus/ Mon, 16 Sep 2024 13:27:24 +0000 https://unrast-verlag.de/?p=40396 Continue reading "ila über ›Klima-Kommunismus‹"

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»Die Klimakrise ist längst da. Wer das angesichts der zunehmenden Extremwetterereignisse noch leugnet, verspielt seine eigene Glaubwürdigkeit. Genauso lange, wie die Krise bekannt und wissenschaftlich bewiesen ist, gibt es moralische Appelle an die Bürger*innen, den eigenen klimaschädlichen Konsums zu reduzieren. Bekanntlich bringt das aber wenig bis nichts und schiebt ein gesamtgesellschaftliches, ja weltweites Problem auf den Goodwill der Individuen ab. Gleichzeitig besteht die Crux der jetzigen klimapolitischen Maßnahmen darin, dass sie zu zögerlich sind, dass die großen Verursacher nicht angetastet werden, dass auf sogenanntes Grünes Wachstum gesetzt wird, das bekanntlich eine Mogelpackung ist und zu Reboundeffekten führt. (…) Miltiadis Oulios, Musiker, Journalist und Autor, meint: Klima-Kommunismus ist die Lösung. Er federe die Klimakrise sozial gerecht ab und sorge für Umverteilung. Dafür müssen wir eine Kultur des Teilens etablieren, schließlich ist die Atmosphäre ein Gemeingut. (…) Da grobe Ziel lautet: Halbierung des Konsums ausschlaggebender Güter, um Treibhausemmissionen zu reduzieren. Damit sich die Einzelnen nicht mit Entscheidungen und/oder schlechtem Gewissen herumschlagen müssen, werden diese Einschränkungen vorgeschrieben und von der Politik umgesetzt. (…) Ein Plus des Buches ist, dass die Berechnungen und Maßnahmen für Deutschland konzipiert und heruntergerechnet werden, was das Ganze anschaulich macht. Die globale, ja sogar dekoloniale Perspektive bedenkt der Autor dennoch mit. (…) Das Buch ist gut lesbar, Fakten gesättigt, Anekdoten lockern auf. (…) Utopische Idee: Ausgehend vom Primat des Teilens zum Schutz vor der Klimakatastrophe, könnte es auf andere lebensnotwendige Ressourcen und Gemeingüter ausgedehnt werden, auf Wasserreserven etwa, Ackerflächen oder Kupfervorkommen. Ein weiterer Schritt in Richtung Systemwechsel also.« – Britt Weyde, ila Nr. 478, September 2024

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