UNRAST VERLAG https://unrast-verlag.de Bücher der Kritik Mon, 15 Jul 2024 09:24:02 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.6.1 https://unrast-verlag.de/wp-content/uploads/2022/10/cropped-unrast_logo-1-32x32.png UNRAST VERLAG https://unrast-verlag.de 32 32 Direkte Aktion über ›Feministisch streiken‹ https://unrast-verlag.de/2024/07/direkte-aktion-ueber-feministisch-streiken/ Mon, 15 Jul 2024 09:24:00 +0000 https://unrast-verlag.de/?p=39599 Continue reading "Direkte Aktion über ›Feministisch streiken‹"

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»Im Jahre 2018 erlebte die feministische Streikbewegung in Deutschland am 08. März einen neuen Höhepunkt, der sich in den folgenden Jahren noch in abgemildeter Form wiederholen ließ. Mit der Corona-Pandemie verschwand der feministische Streik nahezu vollständig aus der politischen Landschaft. Umso erfreulicher ist es, dass im Herbst 2023 mit ›Feministisch streiken. Dort kämpfen wo das Leben ist‹ von der AG Feministischer Streik Kassel ein Buch herausgegeben wurde, welches das Potential hat, diesen wieder in die Diskussion der radikalen Linken zu bringen. So vielfältig die Themen Feminismus und Streiken für sich genommen schon sind, so umfangreich werden sie einzeln wie auch in ihrer Verbindung im Buch behandelt. (…) Nach einer anschließenden Einführung in feministische Theorie folgt eine Auseinandersetzung mit der, sich über die Jahre gewandelten, Rolle von Gewerkschaften, verschiedenen Formen des Streiks und eine äußerst spannende Darstellung des deutschen Streikrechts, von der selbst alteingesessene SyndikalistInnen noch etwas lernen können. Dazu wird klar gezeigt, was einen Streik feministisch macht und was das Ziel einer feministischen Streikbewegung sein müsste – der Massenstreik um Patriarchat und Kapitalverhältnis zu überwinden.« – Frederik Fuß, Direkte Aktion, Mai 2024

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Black Mosquito über ›Tausend widerständige Territorien‹ https://unrast-verlag.de/2024/07/black-mosquito-ueber-tausend-widerstaendige-territorien/ Mon, 15 Jul 2024 09:07:58 +0000 https://unrast-verlag.de/?p=39595 Continue reading "Black Mosquito über ›Tausend widerständige Territorien‹"

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»Heutzutage spricht so ziemlich jede*r über die Rettung des Planeten. Schaffen wir, die Menschheit, das? Der grüne Kapitalismus, der durch den BMW-Werbespot verkörpert wird, tut es sicher nicht. Einige derjenigen, die das Gegenteil behaupten, begeben sich auf einen fragwürdigen Weg, indem sie abstrakte Vorstellungen darüber entwickeln, wie die ökologische Katastrophe (und die unweigerlich folgende soziale Katastrophe) verhindert werden kann, ohne die vielfältigen Widerstandsbewegungen gegen die ökologische Zerstörung zu berücksichtigen, die es bereits gibt. (…) Glücklicherweise bietet der Autor und Aktivist Peter Gelderloos (…) einen anderen Ansatz. In seinem neuesten Buch (…) berücksichtigt er nicht nur besagte Widerstandsbewegungen, sondern stellt sie in den Mittelpunkt seiner Analyse. Die Beispiele, die er anführt, reichen von ›small city forest gardens‹ in den USA (…) bis zu Dayak-Stämmen in Indonesien Kalimantan und Guaraní-Gemeinschaften in Brasilien. Tausend widerständige Territorien folgt einer einfachen, gut funktionierenden Struktur. Gelderloos veranschaulicht das Problem, er stellt den ›Klimakapitalismus‹, das ›Greenwashing‹ und die ›NGO-Eliten‹ in Frage und erörtert schließlich die Optionen, wie wir eine bessere Perspektive erreichen können. (…) Er betont die Bedeutung indigener Kämpfe und schreckt nicht vor Vorstellungen zurück, die viele westliche Aktivist*innen, auch Umweltschützer*innen, für ›naiv‹ oder ›romantisch‹ halten, wie etwa die Subsistenzwirtschaft. Gelderloos Engagement für ›revolutionäre Horizonte‹ ist erfrischend in einer Zeit, in der sich viel zu viele mit Kompromissen zufrieden geben, die ›realistisch‹ erscheinen (…), er identifiziert wichtige Merkmale mächtiger Bewegungen (wie Territorialität, Antikolonialismus und Autonomie) und stellt die Schlüsselfragen für revolutionäres Handeln. (…) Gelderloos Vision ist eine von Souveränität und Vielfalt geprägte Vision, die auf einer engen Verbindung zur natürlichen Welt beruht.« – Gabriel Kuhn, 10. Januar 2024 (Ursprünglich im Englischen als Review der Originalausgabe am 21. Februar 2022 erschienen)

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KunstbuchAnzeiger über ›Die Linke und die Kunst‹ https://unrast-verlag.de/2024/07/kunstbuchanzeiger-ueber-die-linke-und-die-kunst/ Wed, 10 Jul 2024 07:52:19 +0000 https://unrast-verlag.de/?p=39538 Continue reading "KunstbuchAnzeiger über ›Die Linke und die Kunst‹"

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»Um es gleich direkt vorweg zu sagen: dieses Buch lohnt sich – auch und gerade in heutigen späten postmodernen Zeiten. (…) Kastners Buch (…) gelingt das Kunststück, die Kunstinteressierten jeweils relativ pointiert in die Probleme und die Wissenschaftsgeschichte zentraler linker Kunsttheorie einzuführen. Ob es dabei um die hochgradig elaborierte ästhetische Theorie der Frankfurter Schule, die Situationistische Internationale um Guy Debord oder den beiden Superstars der französischen Philosophie der 70er und 80 Jahre – Michel Foucault und Pierre Bourdieu oder auch die speziellen ›Theoriewaffen‹ eines Antonio Gramsci oder auch Franz Fanons geht: Kastners Überblicke zeichnet jeweils die roten Fäden ihrer AutorInnen, problematisiert deren belichtete oder unterbelichtete Stellen und wendet sich so an Lesende, die sich proaktiv an der Suche zwischen den stark divergierenden Theorieangeboten beteiligen und eine eigene Position verschaffen wollen. (…) Kastners pointierte Schlussfolgerung am Ende seines Bandes ist typisch für die ebenso reflektierende und inspirierende Art seines Zugriffs: ›Der Elitismus der Kunst ist nicht notwendigerweise Ausweis ihrer konservativen, bewahrenden gesellschaftlichen Funktion, ebenso wenig wie die Massentauglichkeit ein Kriterium für emanzipatorische Effekte ist.‹« – Michael Kröger, KunstbuchAnzeiger, 04. Juni 2024

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AEP Informationen über ›OpferMacht‹ https://unrast-verlag.de/2024/07/aep-informationen-ueber-opfermacht/ Mon, 08 Jul 2024 15:00:33 +0000 https://unrast-verlag.de/?p=39522 Continue reading "AEP Informationen über ›OpferMacht‹"

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»In OpferMacht beschreibt Nora Kellner ihr Erleben sexualisierter Gewalt. Die detaillierten und sehr persönlichen Berichte zeichnen ein realistisches Bild davon, wie es Betroffenen nach einem sexualisierten Übergriff geht, was sie tun können und wie es weiter gehen kann, wenn das Opfer Anzeige erstattet. (…) Sie beschreibt, wie die Rape Culture, die u.a. sexualisierte Gewalt gegen Frauen/FLINTA verharmlost und vom Schweigen der Opfer lebt, auch sie anfangs beeinflusst hat, und, dass sie sich entschied, offen über das Erlebte zu sprechen, um patriarchale Strukturen zu verändern. (…) Die Autorin [weißt] darauf hin, dass sexualisierte Gewalt im Ursprung kein Problem der Frauen/FLINTA, sondern der Männer in einer patriarchalen Gesellschaft ist. Daher, so Kellner, ist es an den Männern, mit ihren Mit-Männern das Thema sexualisierte Gewalt gegen Frauen/FLINTA anzusprechen und sich bewusst gegen diese Gewalt zu entscheiden. Sie formuliert anschließend dreizehn Ratschläge für cis Männer, um ihre Rolle hinsichtlich sexualisierter Gewalt zu reflektieren. (…) Nora Kellner [beschreibt] Handlungsmöglichkeiten für Frauen/FLINTA, wenn sie Opfer sexualisierter Gewalt geworden sind. Wichtig ist ihr, das Opfer sich gegen jeden Versuch Täter*innen-Opfer-Umkehr verwehren. (…) Nora Kellner beschließt ihr Buch mit dem Appell, den Kampf gegen sexualisierte Gewalt mit allen Kräften weiterzuführen.« – Andrea Rothe, AEP Informationen, 01/2024

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AEP Informationen über ›Feministisch streiken‹ https://unrast-verlag.de/2024/07/aep-informationen-ueber-feministisch-streiken/ Mon, 08 Jul 2024 14:42:33 +0000 https://unrast-verlag.de/?p=39520 Continue reading "AEP Informationen über ›Feministisch streiken‹"

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»Die Autorinnen beschreiben die aktuelle Sinnkrise ihres Wirkens: Haben Streiks die Möglichkeit, feministische Anliegen aufzuzeigen und echte Änderungen zu bewirken – fernab des mittlerweile etablierten Aktionstages anlässlich des 8. März? In kurzweiligen Anekdoten und mittels zwölf Thesen erklärt die AG ihre Anliegen, bedenken, Chancen und Risiken zur politischen Arbeit. Der Streik als Kernprogramm ist ein prbates Mittel, um gesellschaftliche Veränderungen anzuregen. Doch dafür benötige es konkrete Voraussetzungen. (…) Trotz der Herausforderungen, die der feministischen AG bevorstehen, wird man motiviert, mitzumachen – weiter zu denken und weiter zu kämpfen. Dafür, dass die Autorinnen anfangs kein Buch verfassen wollten, ist dies gut gelungen. Insbesondere die Thesen zur Zukunft des Streiks (…) lassen sich auch auf andere Bereiche des politischen Aktivismus, beispielsweise Kämpfe gegen Antisemitismus oder Rassismus, umlegen.« – Sara Kröll, AEP Informationen, 01/2024

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Infosperber über ›Eine Welt – ein Klima‹ https://unrast-verlag.de/2024/07/infosperber-ueber-eine-welt-ein-klima-2/ Mon, 08 Jul 2024 14:05:35 +0000 https://unrast-verlag.de/?p=39514 Continue reading "Infosperber über ›Eine Welt – ein Klima‹"

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»›Eine Welt – ein Klima‹, erschienen als Band 10 der Studien zur globalen Gerechtigkeit im Unrast-Verlag, welcher in Münster seit den 1990er Jahren linksorientierte ›Bücher der Kritik‹ vertreibt und punkto soziale Bewegungen immer wohltuend offen am Puls der Zeit bleibt. (…) Der vom weltweiten Klimastreik befeuerte Protest und die mit einem Green New Deal verknüpfte Aufbruchstimmung eröffne tatsächlich neue globale Perspektiven, falls darin das Element der Gerechtigkeit gestärkt und die Parole vom ›System Change‹ mit Inhalt gefüllt wird, betont das englische Redaktionsteam. Doch ohne die Anerkennung einer wechselseitigen Abhängigkeit – bei der Klimakrise wie bei deren Eindämmung – besteht die Gefahr, ›in einem grüngewaschenen Kolonialismus‹ zu landen. Analysen zu diesem Aspekt sind darum zentral und es kommen dazu Stimmen aus dem globalen Süden zu Wort, die sonst besonders im deutschsprachigen Raum wenig Gehör finden. (…) Meist befassen sich die Schreibenden wissenschaftlich oder als Aktive in einer zivilgesellschaftlichen Gruppierung mit dem Themenkomplex. Und so trifft meist zu, was einleitend als eines der editorischen Ziele angegeben wird: dass hier ›Internationalismus‹ und Solidarität nicht ›abstrakte Plattitüden‹ bleiben.« – Hans Steiger, Infosperber, 21. Juni 2022

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Marxistische linke über ›Die Globale Perspektive‹ https://unrast-verlag.de/2024/07/marxistische-linke-ueber-die-globale-perspektive/ Wed, 03 Jul 2024 11:31:46 +0000 https://unrast-verlag.de/?p=39426 Continue reading "Marxistische linke über ›Die Globale Perspektive‹"

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»Lauesen orientiert sich in seinem Buch am Imperialismus-Begriff Lenins, den er in seinen Untersuchungen über die grundlegenden ökonomischen Veränderungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts formulierte. (…) Lauesen fasst den Imperialismus-Begriff allerdings noch weiter (…). Für ihn ist die kapitalistische Produktionsweise des ›Globalen Nordens‹ von Beginn an insofern ›imperialistisch‹, als sie nur durch Eroberung, Plünderung, Ausbeutung und Kolonisierung des ›Globalen Südens‹ Bestand haben konnte. (…) Im Klappentext zur ›Globalen Perspektive‹ heißt es, dies sei gleichermaßen ein Einführungs- und Diskussionsbuch. Das kann uneingeschränkt unterstrichen werden. Es bietet einen informativen Überblick über die Geschichte des Kapitalismus/Imperialismus vom 15. Jahrhundert bis in die Gegenwart – und zwar perspektivisch betrachtet vor allem aus dem Blickwinkel des ausgebeuteten Teils der Welt, des Globalen Südens. So kommen in dem Buch ausdrücklich auch antikoloniale und antiimperialistiche Theoretiker zu Wort (…). Zur Diskussion anregen werden vor allem Fragen zur Rolle und Zukunft der Arbeiterbewegung im Globalen Norden« – Günther Stamer, marxistische linke, 14. November 2022

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nd über ›Abolitionismus. Feminismus. Jetzt.‹ https://unrast-verlag.de/2024/07/nd-ueber-abolitionismus-feminismus-jetzt-2/ Wed, 03 Jul 2024 10:28:18 +0000 https://unrast-verlag.de/?p=39414 Continue reading "nd über ›Abolitionismus. Feminismus. Jetzt.‹"

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»Der Titel klingt wie eine Protestparole. Tatsächlich kann man schon im Vorwort dieses nun auch auf Deutsch vorliegenden Buches der afroamerikanischen Bürgerrechtlerin Angela Davis und ihrer Mitstreiterinnen viel über den mehrjährigen Prozess Schwarzer Feministinnen in den USA erfahren, die den Kampf für Frauenrechte mit dem Kampf gegen staatliche Gewaltapparate wie das rassistisch dominierte Gefängnissystem in ihrer Heimat verbinden, also Abolitionismus und Feminismus. (…) Schon in den letzten Jahren wurden im Münsteraner Unrast Verlag wichtige Bücher der staatskritischen Linken der USA verlegt. Das hier anzuzeigende Buch schließt daran an. Es ist zugleich gegen den Trend gerichtet, dass ›Abolitionismus‹ zu einem unverbindlichen Modebegriff unter Linksliberalen bis hin zu den Demokraten verkommt. ›Abolitionismus ist ohne radikalen, antikapitalistischen, dekolonialen und queeren Feminismus unvorstellbar‹, betonen hingegen die Herausgeberinnen, auf die radikalen Wurzeln der Bewegung hinweisend. Das Buch ist eine Fundgrube für Leser*innen, die sich für die Geschichte der radikalen Linken in den USA interessieren. So erfahren wir vom Combahee River Collective Statement, einer 1977 von Schwarzen antikapitalistischen Lesben veröffentlichte Erklärung, die eine wichtige Rolle für die linke feministische und antirassistische Theoriebildung in den USA bis heute spielt. (…) ›Die produktive Spannung, an einer radikalen, realen und tiefgreifenden Vision festzuhalten und sich gleichzeitig in der chaotischen täglichen Praxis zu engagieren, ist die feministische Praxis‹, liest man in diesem Buch, das sich zugleich als Ermunterung anderer linker und klassenkämpferischer Bewegungen versteht. Jeder, der an gesellschaftlichen Veränderungen interessiert ist und für solche agiert, sollte wissen: Niemand ist allein.« – Peter Nowak, nd, 16. Oktober 2023

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Bodo über ›Kipppunkte‹ https://unrast-verlag.de/2024/07/bodo-ueber-kipppunkte/ Tue, 02 Jul 2024 07:29:34 +0000 https://unrast-verlag.de/?p=39401 Continue reading "Bodo über ›Kipppunkte‹"

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»Es ist die Zeit des Umschlags, in der die Klimakatastrophe nicht mehr nur ein intellektuell überforderndes Hyperprojekt ist, dass irgendwann alle betreffen wird. Im Gegenteil wird sie jetzt gerade auch in Mitteleuropa greifbar, erlebbar. Und gleichzeitig befindet sich die Klimabewegung in einer tiefen Krise. (…) In dieser Krise fragt Manuel Grebejak, selbst Klimaaktivist, nach dem Zustand der Bewegung und den Bedingungen ihres Widererstarkens. Diese Frage nach den sozialen und politischen Kipppunkten beantworten Dutzende Wissenschaftler- und AktivistInnen und zeichnen das spannende Bilder eines diversen, sich abseits der Öffentlichkeit neu strukturierenden ›Ökosystems.‹« – Bastian Pütter, Bodo, Juli 2024

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ZRex über ›Von der Wiege bis zur Bahre‹ https://unrast-verlag.de/2024/07/zrex-ueber-sexuelle-differenz/ Mon, 01 Jul 2024 12:40:09 +0000 https://unrast-verlag.de/?p=39358 Continue reading "ZRex über ›Von der Wiege bis zur Bahre‹"

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»Die Organisation, obwohl 2011 durch den Bundesinnenminister verboten, stehe ›exemplarisch füreine konkrete Form völkischer Erziehung, welche von Kadern der organisierten neonazistischen Szene organisiert wurde und diverse neue Kader hervorbrachte‹ (S. 18). Die Autorin geht der Frage nach, inwieweit es sich dabei um Formen der Kindeswohlgefährdung handelt und bezieht sich hierbei zentral auf zwei der wenigen Expertisen anderer Autorinnen, die den Themenkomplex der Kindeswohlgefährdung mit Blick auf die extreme Rechte diskutiert haben. (…)  Eine Stärke der Studie ist die dichte inhaltsanalytische Auswertung von Publikationen der mittlerweile verbotenen HDJ: So wird in zehn Hauptkategorien anschaulich ausgeführt, wie Erziehungsideale und -praxen der neonazistischen Organisation in den organisationsinternen Publikationen beschrieben und geformt werden. (…) Die Studie lebt vom Einbezug nicht-akademischer Wissensbestände aus antifaschistischen, zivilgesellschaftlichen und journalistischen Recherchen zur HDJ und anderen rechtsextremen Organisationen. (…) Die Studie endet mit einem Plädoyer für eine weitergehende fachliche Debatte zum Themenkomplex der Kindeswohlgefährdung in völkisch-neonazistischen Gruppen und verweist hier insbesondere auf die Soziale Arbeit als Bezugswissenschaft. Sie schlägt damit eine Brücke zwischen unterschiedlichen Disziplinen, aber auch Praxisfeldern der Pädagogik. Es bleibt zu wünschen, dass die Studie weitere erziehungswissenschaftliche Untersuchungen zu Akteur:innen der zeitgenössischen extremen Rechten inspiriert, die in ähnlich anschaulicher Weise ihre Ergebnisse einer interessierten Öffentlichkeit präsentieren und zu einer Verankerung einer akteurszentrierten Rechtsextremismusforschung in der Erziehungswissenschaft beitragen.« – Juliane Lang, ZRex, 1/2024

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