Für Vielfalt über ›Reise nach Rojava‹

UNRAST VERLAG Pressestimmen Für Vielfalt über ›Reise nach Rojava‹


»Wer dem Medium Comic zugetan ist, für den*die wird der Bericht über die Herausbildung des neuen politischen Systems von Rojava funktionieren. Es ist eine umfassende Einführung für alle, die sich für die Region zwischen Syrien, Irak und Türkei, ihre Geschichte und Kultur, interessieren. Ebenso ist der Comic, der die Anfänge einer möglichen Demokratie ab 2012 nachzeichnet, gehaltvoll für Politikinteressierte. Reise nach Rojava ist von der ersten Linie an eine überzeugende und überzeugte Reportage. Wie der Comic nur einen Farbton hat (sandgelb), ist auch die subjektive Perspektive der Autorin und Erzählerin ideologisch eingefärbt, spürt sie doch in Rojava dem Vermächtnis ihres verstorbenen Gefährten Murray Bookchin nach, einem Vordenker des demokratischen Konföderalismus. Der etwas unfertige Strich passt in seiner Skizzenhaftigkeit zur noch jungen Gesellschaft Rojavas. Auch hier ist die Utopie, zu der sich die Region formen möchte, in Konturen sichtbar: auf Direktdemokratie gründende Selbstverwaltung, solidarische Ökonomie, Pluralismus, Gleichberechtigung für Frauen und Männer ebenso wie für verschiedene Volksgruppen, Kollektivismus. All diese Grundpfeiler werden behandelt, unterfüttert mit theoretischem Hintergrundwissen und illustriert mit Beispielen vor Ort. Gleichzeitig sammelt die Reportage Schmerz und Furcht, die Krieg, bewaffnete Konflikte, Angriffe der Türkei und Gräueltaten des IS hinterlassen haben. Es schafft Öffentlichkeit für das Schicksal der Region und dafür, dass sich die Menschen dort die gleiche Aufmerksamkeit für ihren Freiheitskampf wünschen, wie sie Ländern anderswo zufällt.

Die Reportage ist voller Lob für Rojava und bewundert dessen Errungenschaften. Sie ist auf den Spuren einer sich neu bildenden Gesellschaft. Verlieren sich die Spuren oder schafft es die Realität, das sich vorsichtig vorantastende Gebilde eines friedlichen, pluralistischen und demokratischen Rojava einzuholen, bevor es von anderen Ideologien wie der des IS oder der türkischen Regierung gefressen werden kann?« – Salome Müller, Für Vielfalt #334 ,1/2023

Mehr…