»Das Buch setzt auf die Kraft der sozialen Bewegungen, die historisch meist am Anfang von grundlegenden gesellschaftlichen Veränderungen standen. Dabei suchen solche Bewegungen immer auch nach sozialen Kipppunkten, an denen die festgefahrenen Strukturen ins Wanken geraten. Das Buch ist eine Art Bestandsaufnahme der Klimabewegung. Es beginnt mit der ernüchternden Feststellung, dass die Bewegung in einer Krise steckt. Immerhin: Die unterschiedlichen Gruppen, deren Praxis hier dargestellt wird, zeugen von der Vielfalt, die sich in der Bewegung entwickelt hat. Erfolge hat diese vor allem in der Verhinderung einzelner Projekte der fossilen Wirtschaft erzielt. (…) Doch mit der Verhinderung von Projekten und dem Aufzeigen der Dringlichkeit ist es nicht getan, wie ein Kollektiv aus Wissenschaftlerinnen und Aktivisten im Sammelband richtig schreibt. Was es brauche, sei eine ›gegenhegemoniale Vorstellung von einer solidarischen Gesellschaft‹, die ›auch in der Praxis erfahrbar und erlebbar‹ werde. (…) Soziale Bewegungen sind der Schlüssel zum Wandel. Sie leben von der Zahl ihrer Mitglieder und deren Bereitschaft, Zeit zu investieren. Um zu gedeihen, brauchen sie offene Strukturen und eine positive Vision, wie die Welt mit deutlich weniger Konsum und Energieverbrauch aussehen und sogar lebenswerter sein könnte. Dafür liefert ›Kipppunkte‹ wertvolle Ansätze.« – Daniel Stern, WOZ Nr. 41, 10. Oktober 2024