Der Autor wählt als Einstieg jeweils eine packende Beschreibung einer konkreten Aktion, um dann zu den theoretischen Hintergründen überzuleiten. Beleuchtet werden auch die Aktivist_innen und Vereine, die hinter den Handlungen stehen. Sein Blickwinkel ist dabei klar: Er sympathisiert mit der radikalen Öko-Bewegung, hält jedoch einen gesamtpolitischen Ansatz für wesentlich. „Für eine Lösung der ökologischen Krise braucht es breite, langfristige und vor allem gesamtgesellschaftliche Konzepte, welcher der Verschränktheit sozialer, ökologischer und politischer Probleme gerecht werden.“, schreibt er. Daher lässt er auch nicht die Kritik außen vor: Den teilweise in der radikalen Ökobewegung auftretenden Rassismus hält er ebenso für inakzeptabel wie Männlichkeitskult oder Biozentrismus. Eine Bewegung, die an die Wurzel der Problematik gehe und damit radikal im eigentlichen Sinne sei, müsse hingegen auch die kapitalistische Produktionsweise infrage stellen.
Das nur 88 Seiten umfassende Buch, das 2015 im unrast Verlag erschienen ist, gibt einen guten Überblick und eignet sich daher ideal als spannend zu lesender Einstieg in die Thematik. Wer sich ausführlicher mit radikaler Ökologie auseinandersetzen möchte, findet am Ende des Buches eine Liste mit weiterführender Literatur.
Vegane Gesellschaft Österreich, 9.10.2015