Schattenblick Rezension/449 und Brief an die Redaktion

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Schattenblick Rezension/449: Link: www.schattenblick.de

Brief von Klaus Pedersen an die Schattenblick-Redaktion vom 08 Aug. 2008:

Liebe Redaktion,
herzlichen Dank an den/die Rezensenten/-in für die gründliche Besprechung des Buches ‘Naturschutz und Profit’ ( http://www.schattenblick.de/infopool/buch/sachbuch/busar449.html ).
Der Autor hat einen kleinen Hinweis zu der Passage am Ende der Rezension. Dort steht:
‘Pedersen verklärt hier die ‘natürliche Umwelt’ zu etwas unhinterfragt Reinem, das seiner Ansicht nach erhalten werden müsse.’ Und etwas weiter unten: ‘Wer das als erhaltenswert bezeichnet, hat die Naturgewalten verinnerlicht. Verdrängen, verschlingen und verdauen gab es schon lange vor den Menschen – mit dem Begriff Natur erheben sie das jahrmillionenalte Vernichtungswerk zur (Natur-)Gesetzlichkeit. …. Sich über diese Voraussetzungen für Naturschutz im klaren zu sein, ist deshalb von Belang, als dass es nicht wundern sollte, wenn der Schutz der Natur jene menschenfeindlichen Folgen zeitigt, die Pedersen so eindrücklich schildert.’

Ich fürchte, der/die Rezensenten/-in hat Seite 21/22 überblättert, wo, ausdrücklich auf Bätzig Bezug nehmend, völlig ‘unverklärt’ festgestellt wird:

‘Die historische Realität weicht jedoch stark vom Konzept der ‘unberührten Natur’ ab. Es gibt schon seit Jahrtausenden in weiten Teilen der Erde keine ‘ursprüngliche’ Natur mehr, sondern eine vom Menschen bearbeitete und kulturell überprägte Natur, die der Erlanger Geograf Werner Bätzig (2005) als die ‘zweite Natur’ bezeichnet. Weder die Alpen (Bätzig) noch die ostafrikanischen Savannen (Igoe 2004) waren oder sind menschenleere Naturräume, sondern sind seit mehr als tausend Jahren Resultat komplexer Geflechte ökologischer und sozialer Beziehungen – Landschaften, die durch Eingriffe des Menschen immer wieder neu erschaffen bzw. erhalten wurden. Diese ‘zweite’ Natur stellt die natürliche Grundlage der menschlichen Existenz dar.’

Liebe Grüße,
Klaus Pedersen