»Wer sich unter den jüngsten Home- Office- und Quarantänebedingungen darin bestätigt gefunden hat, dass sich der Haushalt eben nicht von alleine macht, dass die Sorge um Kinder, Alte, Kranke anderes bedeutet als eine günstige Gelegenheit
für profitorientierte Dienstleistungsunternehmen, dass diese häufig von Frauen übernommenen Tätigkeiten funktionieren müssen, damit ›die Wirtschaft‹ und ›der Kapitalismus‹ funktionieren können – für den oder die halten die Essays Silvia Federicis einiges bereit. In ihnen tummeln sich Gestalten, die nicht zum Repertoire etablierter Theorien und Geschichten des Kapitalismus gehören: alte und neue Hexen, sorgende Hausfrauen, Schwangere und Leihmütter, Prostituierte und Altenpflegerinnen. Dabei verblüfft vor allem, wie Federici – manchmal nonchalant, manchmal brachial – alle Weltregionen durchmisst und den Brückenschlag zwischen der Frühgeschichte des Kapitalismus und seiner Gegenwart erprobt.« – Timo Luks, Merkur (74), September 2020