»Erst seit relativ kurzer Zeit scheint es wieder opportun zu sein, innerhalb der Linken über den Charakter ›des Kommunismus‹ im 20. Jahrhundert zu debattieren. Herrschte in den 1990er-Jahre in dieser Hinsicht noch allgemeines Schweigen, so zwang spätestens das immer beliebter werdende Genre der ›Sozialismus-im-21.-Jahrhundert-Bücher‹ ihre Autorinnen und Autoren, sich mehr oder weniger ausführlich auch mit dem Sozialismus des 20. Jahrhunderts auseinanderzusetzen. Diese Beschäftigung war insofern, und das ist gerade das positive und erfrischende daran, nicht mehr Selbstzweck. Auch das hier besprochene Buch setzt diese Diskussion fort. Es wurde nicht geschrieben, um in der Vergangenheit oder der Kritik dieser Vergangenheit zu schwelgen, sondern, wie der Klappentext verspricht, aus ›Hoffnung auf eine emanzipatorische Politik, die aus den Erkenntnissen über die linke Vergangenheit die richtigen Lehren zieht‹. Vergangenheitsbeschäftigung also nicht als Selbstzweck, sondern mit Blick auf eine mögliche andere Zukunft, als, wie es die ebenfalls vertretene Autorin Bini Adamczak andernorts formuliert hat, ›Rekonstruktion der Zukunft‹.« – Andreas Kranebitter, Grundrisse 45, 2013