Beim nächsten Termin der Reihe “Streit.Bar – Bücher der Gegenwart” am 4. November 2024 (Montag) geht es um das Thema „Künstliche Intelligenz und menschliche Dummheit? Wege und Aporien der technischen Entwicklung“. Vor Ort werden Thomas Großbölting, Hilal Sezgin und Wolfgang Knöbl neben drei weitere Büchern den UNRAST-Titel “Das Auge des Meisters. Eine Sozialgeschichte künstlicher Intelligenz” von Matteo Pasquinelli diskutieren. Die Veranstaltung findet in Kooperation der Forschungsstelle für Zeitgeschichte des Hamburger Instituts für Sozialforschung und dem Thalia Theater Hamburg statt.
“Das Auge des Meisters” von Matteo Pasquinelli
In seiner erstaunlichen Sozialgeschichte begibt sich Pasquinelli auf die Suche nach den Wurzeln der Künstlichen Intelligenz (KI) und entdeckt sie in der Entwicklung der Arbeitsteilung, in der raumbezogenen Berechnung industrieller Fertigung, in der Kontrolle kollektiven Verhaltens. Seine Demontage des Mythos von der Künstlichen Intelligenz könnte die Wogen glätten, die der – oft sehr kontrovers geführte – Diskurs über ihre Gefahren aufgeworfen hat. In jedem Fall ist es heilsam und entlastend, sich zu vergegenwärtigen, dass KI nur die Automatisierung von Arbeit auf höchstem Niveau ist, aber keine Intelligenz an sich. Denn die Antwort auf die Frage, was künstliche Intelligenz eigentlich ist, findet sich weder in der verborgenen Logik des Geistes noch in der komplexen neuronalen Physiologie des Gehirns. Auch die Vorstellung, KI könne eines Tages autonom denken oder gar Gefühle entwickeln, bleibt reine Fantasie.
Die anderen Bücher:
Kate Crawford | Atlas der KI: Die materielle Wahrheit hinter den neuen Datenimperien (C.H. Beck)
Rüdiger Graf | Vorhersagen und Kontrollieren: Verhaltenswissen und Verhaltenspolitik in der Zeitgeschichte (Wallstein Verlag)
E.M. Forster | Die Maschine steht still (Hoffmann und Campe) [1909]
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