Eine Debatte über politische Organisierung kann ohne eine Debatte über das Verhältnis der Beteiligten zueinander und eine Entscheidung über den Umgang, den sie miteinander pflegen wollen, nicht geführt werden. Es handelt sich dabei keineswegs Randfragen, die neben politischen Diskussionen geführt werden. Vielmehr sind sie genuin politische Themen, die im Zentrum einer jeden sozialen Bewegung stehen. Es gibt bereits eine Vielzahl von Begriffen, die im Zusammenhang mit politischen Kämpfen entstanden sind: etwa (internationale) Solidarität, Allyship, Sisterhood, Kamerad*innenschaft, um einige von ihnen zu nennen. Freund*innenschaft wird dagegen häufig ins Private verdonnert und aus dem politischen Terrain verdammt. Doch ist das gerechtfertigt?
Der Vortrag beschäftigt sich mit Freund*innenschaft als einer politischen Kategorie. Wir unternehmen eine Denkreise und folgen Überlegungen wie sie etwa Michel Foucault, Judith Butler oder Gayatri Chakravorty Spivak angestellt wurden, um diese für eine politische Praxis der Freund*innenschaft produktiv zu machen.
Referentinnen
Prof. Dr. María do Mar Castro Varela und Bahar Oghalai
Moderation:
Koray Yilmaz-Günay
Die Veranstaltung wird organisiert von Zaklina Mamutovic vom Bildungsteam Berlin-Brandenburg e.V. und dem Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung.
Realisiert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.