»Kassoum und Ossiri leben beide als ›Sans-Papiers‹-Migranten ohne legalen Aufenthaltsstatus – in Paris, wohnen in einem heruntergekommenen Studentenwohnheim für Ivorer und arbeiten als Wachmänner. Während Kassoum jahrelang in einem der schlimmsten Gettos im Süden der Elfenbeinküste gelebt hat, hatte Ossiri ein privilegiertes Leben als Lehrer an einem Gymnasium – doch der Kampf ums Überleben als sogenannte ›Illegale‹ führt sie zusammen.
Der Ivorer A. Gbaka-Brédé alias Gauz (Jahrgang 1971) ist u.a. als Drehbuchautor und Journalist tätig, sein Romandebüt wurde in Frankreich ausgezeichnet. Aus dem Blickwinkel eines Immigranten erzählt er in 3 Kapiteln die Geschichte jener Zuwanderer seit den 1960er Jahren, die ihr Dasein als Wachmänner fristen: vor Diskotheken, verlassenen Fabrikgeländen oder den Konsumtempeln der Flaniermeilen. Nebenbei entsteht eine Art ›Lexikon‹ der Beobachtungen, die Verbindung zwischen Frankreich und seinen ehemaligen Kolonien wird kritisch hinterfragt. Ein aktuelles Thema, humorvoll erzählt, ohne zu verharmlosen – sehr empfehlenswert für den notwendigen Blick über den Tellerrand!« – Verena Burkeljca, ekz.bibliotheksservice, 19. September 2016