TRUST über ›Privatstädte‹

UNRAST VERLAG Pressestimmen TRUST über ›Privatstädte‹


»Bei ›Privatstädten‹ handelt es sich nicht um ›gated communities‹, wie man erst mal meinen könnte. Nein, hier handelt es sich um eine extrem totalitäre-kapitalistische Ideologie, die total privatisierte Städte erschaffen will, in denen Unternehmen mit eigener Gesetzgebung, eigenen Gerichten und privaten Sicherheitsorganen herrschen. Auch Bildung, Gesundheitswesen und alles andere soll von Firmen geregelt werden, man mag erst mal gar nicht glauben das die das alles so von sich geben, aber es ist so. Es gibt dafür auch einen Namen: Proprietarismus oder Anarcho-Kapitalismus nennt sich die Bewegung. Die zum einen gar nicht mal so klein und zum anderen sehr gut vernetzt und in der Regel steinreich ist. Leider treiben die ihr Unwesen auch schon seit längerem, nur nicht so richtig in der Öffentlichkeit, mir zumindest war das bisher unbekannt (was ja überhaupt nichts heißt!). Diese Leute sind offen demokratiefeindlich und auch der Meinung das ›die Armen‹ es nicht besser verdienen und man deshalb auch nicht von Staatsseite für sie sorgen braucht. Diese Ideologie ist dermaßen unverhohlen menschenverachtend, es ist kaum zu glauben, Kapitalismus über alles. Und während die das natürlich gern überall machen wollen, ist das derzeitige Hauptversuchslabor in Honduras, wo mehrere derartige Projekte angegangen wurden. Natürlich mit Hilfe der korrupten Politiker vor Ort werden, oft auf Inseln, private Städte für die Superreichen geschaffen. Und natürlich ›dürfen‹ arme Menschen dann dort auch arbeiten, wenn auch nicht leben. Menschenverachtende Slogans wie: ›Investieren, um die Armut gewinnbringend zu lindern.‹ (Erick Brimen) sind aber zumindest ehrlich und nicht so verlogen wie so manches Charity-Business, wo es im Kern auch darum geht Geld zu verdienen, das aber ›besser‹ verkauft wird. Aber das ist wieder ein anderes Thema.

In den USA gibt es unter anderem auch ›…die ›Leave-us-Alone Coalation‹, ein Gruppierung von Waffenbesitzern, der christlichen Rechten, Homeschoolern, Libertären und Wirtschaftsführern…‹ die träumen von einem Amerika ›…in dem die Reichen genauso hoch besteuert werden wie die Armen, in dem das Kapital von staatlichen Zwängen befreit wird, in dem staatliche Dienstleistungen dem freien Markt überlassen werden, in dem der Mindestlohn abgeschafft wird, Gewerkschaften irrelevant werden und gesetzestreue Bürger in jedem Staat und jeder Stadt Handfeuerwaffen mit sich führen können.‹ Wie gesagt, die nehmen wirklich kein Blatt vor den Mund. Was das ganze aber natürlich nicht besser macht. Mit an Bord dieser Entdemokratisierungsprojekte sind Titus Gebel und Peter Thiel um nur mal zwei der bekannteren Namen zu erwähnen. Das Thema an sich ist sehr interessant und gehört natürlich bekämpft und zum Glück gibt es auch massive Proteste von honduranischen Gemeinden, die sich gegen Enteignung und Vertreibung wehren. Davon berichtet das Buch, sehr ausführlich und detailliert. […]« – dolf, TRUST, 30. November 2022

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