We Want Freedom

Ein Leben in der Black Panther Party
Aus dem Amerikanischen von Sonja Hartwig
ISBN: 978-3-89771-044-3
Erscheinungsdatum 30. März 2012
328 Seiten, softcover

18,00 

Mumia Abu-Jamal, der als Jugendlicher selbst Teil dieser revolutionären Bewegung war, schreibt 2003-2004 aus seiner Zelle im Todestrakt heraus seine lebendigen und anregenden Erinnerung an seine Zeit in der Black Panther Party auf.
»We Want Freedom« – Wir fordern Freiheit – das sind die ersten Worte des legendären 10-Punkte-Programms der Black Panther Party.

Mumia Abu-Jamal beleuchtet die Geschichte von schwarzen Menschen in den USA seit der Sklavenhalterzeit bis heute, erklärt die Entstehung, die Ausrichtung und das Wirken der Partei, den Personenkult um den Mitbegründer Huey P. Newton, die staatliche Repression in Form des Aufstandsbekämpfungs-Programms COINTELPRO des FBI gegen die Bewegung, aber auch die Situation der Frauen in der Partei, das ganz normale und unspektakuläre Alltagsleben eines Panthers und den Zerfall, bis hin zum Erbe der Partei. Anders als in vielen bisherigen Publikationen zum Thema schreibt hier nicht nur ein Beobachter, sondern ein ehemaliges Mitglied mit seinen Innenansichten über diese kämpferische, lebendige, konfliktreiche und einflussreiche Bewegung. Erneut kombiniert er subjektives Erleben mit objektiver Kritik – er war als Jugendlicher ein begeistertes Mitglied der aufstrebenden Party, sie war für ihn Aufbruch und Abenteuer, Freiheit und Verpflichtung. Er liebte seinen Mentor und Ersatzvater Reggie Schell, er nahm seine revolutionären Aufgaben ernst – und er monierte autoritäre Strukturen und ideologische Fehler. Er schafft es, dem Leser die Geschichte der Sklaverei in kurzer Zeit näher zu bringen und aufzuzeigen, was sie auch heute noch für das Leben von Schwarzen in den USA bedeutet.

»Dieses Buch ist Pflichtlektüre für jeden, der versucht, Rasse, Revolution und Repression in den Vereinigten Staaten zu verstehen.« Amy Goodman, Democracy Now!

Ergreifend sind die Passagen über die Qual und Tyrannei, die Demütigung und versuchte Entmenschlichung der schwarzen Sklaven – und Sklavinnen. Allerdings bringt er die LeserInnen auch zum Schmunzeln, wenn er über seine eigenen Erfahrungen schreibt, z.B. mit welchen Problemen er sich als Jugendlicher bei der Gründung der BPP-Gruppe in Philadelphia herumschlagen musste. In Ton und Inhalt abwechslungsreich, informativ, dramatisch, lustig und spannend.

»Mumias scharfsinnige Analyse der Panthers bietet seinen Lesern ein einzigartiges Verständnis der Organisation, die J. Edgar Hoover für »die größte Bedrohung der inneren Sicherheit des Landes« hielt.
Ebenfalls sehr lohnend zu lesen ist seine Neubewertung der Rolle der Frauen in der Partei, die nachdenklich die Arbeit der verstorbenen Safiya Bukhari fortführt.«
Herb Boyd, Race and Resistance

»Freiheit für Mumia Abu Jamal! – Neueste Entwicklungen und Ausblick mit Michael Schiffmann« – Mitschnitt einer online-Veranstaltung von UNRAST, 25. Februar 2021 [1:42 h]


 

»27 Important Facts Everyone Should Know About The Black Panthers« – Lilly Workneh and Taryn Finley, The Huffington Post, 18. Februar 2016


 

Informationen zu der Autor*in

Mumia Abu-Jamal war als Jugendlicher Ende der 1960er Jahre Pressesprecher der Black Panther Party in Philadephia, leitete zeitweise das lokale Chapter der Association of Black Journalists und arbeitete als Radio-Journalist und Taxifahrer.

Am 1. Dezember 1981 wurde er am Tatort der Erschießung des Polizisten Daniel Faulkner verhaftet und im Juni 1982 nach einem nur 17 Tage dauernden Prozess zum Tode verurteilt. Seitdem befand er sich fast 30 Jahre lang im Todestrakt.

Am 7. Dezember 2011 gab die Staatsanwaltschaft von Philadelphia bekannt, dass sie darauf verzichten werde, die Verhängung der Todesstrafe weiter zu verfolgen. Damit ist das Todesurteil gegen Abu-Jamal in lebenslängliche Haft umgewandelt. Seine einzige Chance auf Freiheit ist nunmehr ein neuer Prozess, bei dem er seine Unschuld beweisen kann. Die juristische Hürde dafür ist hoch, aber Verteidigung und Solidatitätsbewegung arbeiten dafür.