Zu Jahresbeginn 2020 lernen sich Suhrab und die Autorin bei einer gemeinsamen Arbeit in der Gedenkstätte Buchenwald kennen und freunden sich an. Doch je länger sich der aus Afghanistan geflüchtete Suhrab auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers aufhält, umso häufiger holen ihn seine Erinnerungen ein. Er kündigt.
Fast zur gleichen Zeit erreicht ihn die Nachricht über die Ablehnung seines Asylantrags. Hier setzt Vom Hindukusch bis Buchenwald an, denn hier nehmen auch die Gespräche zwischen der Autorin und Suhrab ihren Anfang, die zur Grundlage dieses Buches geworden sind. Sie sprechen über Buchenwald, über Suhrabs Vergangenheit in Afghanistan, über Rassismus in Deutschland und das sensible Verhältnis von Erinnerung, Schmerz und Sprache. Das Buch spürt den Abgründen und Unsicherheiten nach, die mit dem Versuch, über extreme Gewalterfahrung zu sprechen, verbunden sind. Angesichts der Stacheldrähte, die an den europäischen Außengrenzen hochgezogen wurden, reflektiert es über die längst bis zur Nichtexistenz ausgehölten Menschenrechte. Und nicht zuletzt erzählt das Buch die Geschichte eines Menschen, der – vor dem Hintergrund seiner Flucht und des alltäglichen Rassismus in Europa – mit aller Kraft um seine Integrität und Unabhängigkeit kämpft.