Rassismus, Sexismus, Antisemitismus oder Lookismus – gesellschaftliche Ungleichheit und Diskriminierung kommen nicht von ungefähr, sondern sind anerzogen. Wie groß dabei der Einfluss von Kinderbüchern ist, wurde lange Zeit übersehen, abgestritten oder unterschätzt.
Kinderbücher haben einen hohen ideellen Wert und die von ihnen propagierten Menschen- und Weltbilder beeinflussen junge Menschen oft über die Kindheit hinaus. Doch konventionelle und klassische Kinderbücher repräsentieren nicht alle Kinder gleichermaßen positiv, sondern nur eine ganz bestimmte Gruppe: weiße, schlanke, nicht-behinderte Mittelschicht-Kinder mit deutsch klingenden Namen und christlich geprägter Biografie.
Dieses Buch möchte zeigen, wie reale Diskriminierung und Diskriminierung im Kinderbuch zusammenhängen, wie Kinder durch ihre Bücher für die Akzeptanz diskriminierender Muster sozialisiert werden und weshalb es sich lohnt, auch geliebte Klassiker kritisch zu hinterfragen.