Transnationale Guerilla

Aktivismus, Kunst und die kommende Gemeinschaft
ISBN: 978-3-89771-464-9
80 Seiten, softcover

8,00 

Die Gefahren beim Verfassen eines Essays wie dem vorliegenden sind klar, die Mängel liegen auf der Hand: Für Kunsttheorie zu viel Politik, für sozialen Aktivismus zu viel Theorie, für politische Theorie zu viel Kunst. Dennoch scheint es lohnenswert darauf hinzuweisen, dass die von Agamben bzw. Lenin aufgeworfenen Fragen »Was ist bloßes Leben?« und »Was tun?« nicht nur zwei der drei Leitmotive einer der wichtigsten Ausstellungen zeitgenössischer Kunst sind, sondern auch im Bereich des politischen Aktivismus diskutiert werden. Die Transnationale Guerilla ist insofern ein Versuch, die von Bourdieu beschriebenen Feldgrenzen zwischen Kunst und Aktivismus zu überwinden: Die jeweiligen Eigenlogiken von Theorie- und Kunstproduktion sowie politischer Aktion weisen immer wieder Überlappungen und Verstrickungen auf. An diesen gilt es anzusetzen, und zwar nicht über identitäre Schließungen oder vorausgesetzte, kontextlose Gemeinschaften. Sondern als Transnationale Guerilla.


Aus dem Inhalt
1 Künstlerischer Internationalismus
Guerilla Art Collective Project – Künstlerischer
Internationalismus – Strukturelle Hürden (Kunst und
soziale Bewegungen) – Fokustheorie – Sekula & Rosler
– What do you represent? – Raum der Möglichkeiten
– Gemeinsinn
2 »Wir« (John Holloway)
Der Vierte Weltkrieg – ¡Ya Basta! Es reicht! – Waiting for
Tear Gas – Geschichte ist machbar – Praktische Negation
– Würde und Kapital sind inkompatibel – Border Door
3 »Neotribe« und »planetarische Gemeinschaft«
(Zygmunt Bauman)
Video lesen – Kontingenz mit Wurzeln – Neotribes
– subalternes Sprechen –Entwendung & Appropriation
– November – Die planetarische Gemeinschaft – al paso
del más lento
4 »Die kommende Gemeinschaft« (Giorgio
Agamben)
Nacktes Leben – Der Ursprung der Welt
– Ausnahmezustand – Triangel – Die kommende
Gemeinschaft – Entstehungsweise vs. Existenzweise
– Herrschaft & Alltag – pasamontañas – Panzer
5 Transnationale Guerilla
Zeitdiagnose – Holocaust als dystopischer Horizont
– Gegen Klassifikation – flüchtig integriert – The Fittest
Survive – Künstlerkritik – Was tun? – gente armada
– Urbaner Zapatismus – Hinter unseren Masken sind wir ihr

 

Informationen zu der Autor*in

Jens Kastner (*1970), Dr. phil., ist Soziologe und Kunsthistoriker und lebt in Wien. Er ist Senior Lecturer am Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften der Akademie der bildenden Künste Wien und schreibt für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften über zeitgenössische Kunst, soziale Bewegungen und Kulturtheorien. Er hat zwei Kinder.

jenskastner.de