Perspektiven für ein differenziertes Verständnis von Transfeindlichkeit und Transphobie

Trans* Fiction

Geschlechtliche Selbstverständnisse und Transfeindlichkeit
82 Seiten, softcover

7,80 

In wenigen Kontexten sind Begriffe so in Bewegung wie im Zusammenhang von Trans* – der aktuelle Überbegriff für ganz unterschiedliche geschlechtliche Lebensweisen und Selbstbezeichnungen wie zum Beispiel Transsexualität, Transgender, Transidentität, Drag oder Cross-Dressing. Trans* umfasst Personen, die sich nicht oder nicht eindeutig als Frau oder Mann verstehen, ebenso wie Personen, die sich als Frau oder Mann, aber gar nicht unbedingt als trans* beschreiben würden. Welche Probleme ergeben sich, wenn ein Überbegriff dominant wird? Wie werden interne Differenzen verhandelt? Und wie ist das historisch einzuordnen?

Diese und weitere Fragen werden in dem Buch aufgeworfen, um die ebenso unterschiedlichen wie komplexen Lebensrealitäten von Menschen sichtbar zu machen, die gegenwärtig unter dem Begriff Trans* zusammengefasst werden. Es wird eine offene Perspektive angeregt, die Differenzen wahrnimmt, ohne sie gegeneinander auszuspielen. Kern dessen ist eine Kritik an Transfeindlichkeit, die vielfach die Selbstverständnisse von Menschen abwertet und aberkennt. Paradoxerweise passiert dies sowohl mit dem Verweis auf vermeintliche biologische Tatsachen als auch mit der Feststellung, Geschlecht sei sozial konstruiert.

»Wo kommt der Begriff ›Trans*‹ her, was bedeutet der Stern und welche Schwierigkeiten treten auf, wenn Trans* als Oberbegriff verwendet wird? Welche Erklärungsmuster sind im Trans*-Diskurs dominant und wie unterscheiden sich queerer und radikaler Feminismus in ihrer Sicht auf Trans*? Wie ist das Konzept der Geschlechtsidentität entstanden und welche Personen sind von Transfeindlichkeit betroffen? Grigowski geht es bei diesen Fragen nicht darum, abgeschlossene Sichtweisen, sondern offene Perspektiven zu liefern, wie sie bereits im Vorwort erklärt. Dies ist ihr gelungen. […] Ein lohnenswertes, anschlussfähiges Nachschlagewerk, um die kritischen Sinne zu schärfen.« Bettina Enzenhöfer, an.schläge, VII/2016

Chris* Blömer bespricht ›Trans* Fiction. Geschlechtliche Selbstverständnisse und Transfeindlichkeit‹ von Zita Grigowski – Radio Unerhört Marburg, Queerfeministisch Biertrinken, 20. April 2017, 11:51 min. [ab 05:40 min. von insg. 36:33 min.]

Informationen zu der Autor*in

Zita Grigowski ist Sozialarbeiterin/-pädagogin (B.A.) und Kulturwissenschaftlerin (M.A.). Ihre Interessen liegen u.a. in Feminismen, poststrukturalistischer Kulturkritik, Entwicklung des spätmodernen Kapitalismus und der creative economy, Geschichte der Psychologie, ganzheitliche Perspektiven auf queere Lebensrealitäten, Trauma und Heilung.