Die Finanzkrise hat der Diskussion um den Staat eine unerwartete Wendung gegeben.
Im Neoliberalismus galt der Staat als ineffizientes Auslaufmodell und auch weite Teile der globalisierungskritischen Bewegung diagnostizierten einen Souveränitätsverlust der Nationalstaaten zugunsten eines weltumspannenden Empires. Doch in die Krise tritt der Staat als erster Akteur auf – ein Anlass nach seiner Souveränität und der »seiner« Subjekte, der Staatsmenschen, sowie der Gültigkeit kritischer Staatstheorien zu fragen. Wie die symbolische und reale Macht des Staates durch die Souveränität der ihm unterworfenen Subjekte emanzipatorisch ersetzt werden kann, ist Thema dieses Buches.
Inhalt
jour fixe initiative berlin
Souveränitäten
Von Staatsmenschen und Staatsmaschinen
Jan Weyand
Souveränität und Legitimation
Ein Essay über das Verschwinden
des Politischen in der Kritischen Theorie
Daniel Bensaïd
Souveränitäten, nationen, empire
Bini Adamczak
nuancen
Zur Inkommensurabilität kommunistischer Politik in der
Revolutionsdebatte zwischen Kautsky, Lenin und Trotzki
Michael Koltan
Lenins Staat und Revolution
Ingrid Artus
Prekäre Kämpfe
Herrschaft, Integration und Widerstand …
Bob Jessop
Was kommt nach dem Neo-Liberalismus?
Alain Brossat
Die Regierung der Zermürbung
Daniel Loick
But who protects us from you?
Zur kritischen Theorie der Polizei
Ulrich Bröckling
Eine andere Souveränität
Widerstände im kybernetischen Kapitalismus
Rezensionen
Aktuelle Fragen kritischer Staatsanalyse. Rezension von Hendrik Wallat:Rote Ruhr Uni [PDF]
Das bolschewistische Plus. Gegen bequeme Distanzierungen und voreilige Schlüsse
Streifzüge 49/2010 (Langfassung). Von Franz Schandl