Trotz der mehrfachen Diskriminierung durch Rassismus, Klassismus und Sexismus haben afroamerikanische Frauen eine reiche intellektuelle Tradition entwickelt. In Schwarzes feministisches Denken, ursprünglich 1990 veröffentlicht, unternimmt Patricia Hill Collins erstmals den Versuch, die Worte und Ideen Schwarzer feministischer Wissenschaftler*innen und Schriftsteller*innen sowohl innerhalb als auch außerhalb des akademischen Betriebs zu erforschen. Sie entwickelt einen theoretischen Rahmen für das Werk so prominenter Schwarzer feministischer Denkerinnen wie Angela Davis, bell hooks, Alice Walker und Audre Lorde. Collins hebt in diesem wegweisenden Werk hervor, dass das Schwarze feministische Denken als kritische Gesellschaftstheorie Schwarzen Frauen die Mittel an die Hand gibt, sich gegen die intersektionalen Unterdrückungen zu wehren. Damit zielt Collins mit ihrer Arbeit auf die Verknüpfung von Schwarzer Wissenschaft mit Empowerment und Schwarzem feministischem Aktivismus. Das Ergebnis ist ein ausdrucksstarkes und radikales Buch, das einen umfassenden Überblick über Schwarzes feministisches Denken und dessen Kanon leistet.