Joannah Caborn analysiert Verwerfungen im Diskurs über die Nation und insbesondere über Erinnerung

Schleichende Wende

Diskurse von Nation und Erinnerung bei der Konstituierung der Berliner Republik
ISBN: 978-3-89771-739-8
268 Seiten, softcover

24,00 

Edition DISS Band 10
Auf der Suche nach nationaler Identität konkurrieren seit der deutschen Einheit 1990 in Politik und Feuilleton Entwürfe von Bonner und Berliner Republiken. Joannah Caborn analysiert die damit einhergehenden Verwerfungen im Diskurs über die Nation und insbesondere über Erinnerung.
Schon bei der Konstituierung der Berliner Republik wird das Gebot unterlaufen, sich der NS-Zeit und ihrer Verbrechen zu erinnern. Die Grundsätze, denen zufolge die Bundesrepublik mit Bonn eine quasi nicht-nationale Hauptstadt hatte, werden in Berlin ignoriert oder auf den Kopf gestellt. So kann unter anderem die Analyse der Regierungsarchitektur in Bonn und Berlin zeigen, wie der Einfluss des Erinnerungsdiskurses auf die nationale Identität abnimmt. Dabei wird das diskursanalytische Instrumentarium in Richtung einer Dispositivanalyse erweitert.
Dass die zuvor viel beschworenen ‘Lehren aus der Geschichte’ schon beim Start der Berliner Republik derart ins Hintertreffen gerieten, stimmt nachdenklich in Hinblick auf die künftige politische Entwicklung Deutschlands.

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Informationen zu der Autor*in

Joannah Caborn, geboren in Hemel Hempstead (England) langjährige Mitarbeiterin am DISS und in der Duisburger Diskurswerkstatt, arbeitet zur Zeit bei der UN in Genf.