»[…] eine für Lateinamerikastudien fortan unumgägliche Arbeit zu Sozialstruktur und Politik in Mexiko. […] Die [Aufgabe], die er sich gestellt hat, ein nah an den Kämpfen orientieres Panoramabild über die Situation in Mexiko zu liefern, hat er hervorragend gelöst. So ein Buch sollte es für alle Regionen geben, in denen die sozialen und politischen Widersprüche zu Mobilisierungen von unten führen.« – Jens Kastner, Graswurzelrevolution Nr. 387, März 2014
Luz Kerkeling beschreibt und analysiert in ¡RESISTENCIA! die sozialen Konsequenzen, die die herrschende Politik in Mexiko für die indigenen Widerstandsbewegungen in Chiapas, Oaxaca und Guerrero hat. In einer detaillierten und aktuellen Untersuchung werden die Interessen der jeweiligen Akteur_innen dargestellt; darunter unterschiedliche Regierungsebenen, lokale Machthaber_innen, Militärs, paramilitärische Verbände, mexikanische und transnationale Unternehmen, internationale Finanzorganisationen sowie regierungskritische Gruppierungen, indigene Zusammenschlüsse und Guerillaorganisationen.
Im Zentrum der Studie, die auf über 110 Interviews basiert, stehen die Kritik an den Projekten von Wirtschaft und Regierung, die alternativen Vorschläge sowie die darüber hinausgehenden Zielvorstellungen der indigenen Organisationen, die sich im Widerstand gegen die mexikanischen Eliten und das globale kapitalistische System befinden. Die von den indigenen Bewegungen praktizierten Autonomieprozesse bieten inspirierende Ansatzpunkte für eine radikaldemokratische und solidarische Neuorganisation der gesellschaftlichen Verhältnisse, die weit über die Situation in Mexiko hinausgehen und somit von globaler Relevanz sind.
Neben Angehörigen der Zapatistischen Befreiungsarmee EZLN kommen Aktivist_innen diverser anderer indigener Organisationen aus dem Umfeld des Nationalen Indigenen Kongresses CNI sowie dem Netzwerk La Sexta zu Wort, einer horizontalen Mobilisierung, die danach strebt, mit friedlichen Mitteln eine linke Verfassung „von unten für unten“ durchzusetzen. Eingebettet werden die Analysen in eine soziologische Reflexion über Chancen und Grenzen der emanzipatorischen indigenen Bewegungen und Organisationen.