Seit den 1990er Jahren ist die feministisch und queer-feministisch orientierte Wissenschaft in Deutschland stark mit ihren eigenen theoretischen Grundlagen beschäftigt. Es gab vielfältige Erkenntnisse sowohl aus komplexen theoretischen Debatten als auch aus akribischer empirischer Arbeit. Wie lassen sich mit diesen vorliegenden Erkenntnissen feministischer und queer-feministischer Wissenschaft neoliberale Entwicklungen verstehen, die mit Ungleichheiten, fehlender Anerkennung oder geringer gesellschaftlicher Teilhabe bestimmter Gruppen von Menschen einher gehen? Daran schließt sich die Frage an, welche queer-|feministischen Handlungsperspektiven sich aus diesem Verständnis entwickeln lassen.
Aus dem Inhalt:
Melanie Groß/Gabriele Winker
Feministische Theorien und politisches Handeln. Eine Einleitung
Gabriele Winker
Traditionelle Geschlechterordnung unter neoliberalem Druck
Veränderte Verwertungs- und Reproduktionsbedingungen der Arbeitskraft
Kathrin Ganz
Neoliberale Refamiliarisierung und queer-feministische Lebensformenpolitik
Kathrin Englert
Hausarbeiterinnen in Deutschland
Dorothee Greve
Migrantinnen in der Hausarbeit und feministischer Widerstand
Stefanie Bentrup
Feministisches Queer-Lesen der Debatte um ein bedingungsloses Grundeinkommen
Christiane Wehr
Queer und seine Anderen. Zu den Schwierigkeiten und Möglichkeiten queerer Bündnispolitik zwischen Pluralismusansprüchen und Dominanzeffekten
Melanie Groß
Feministischer Widerstand aus post-/queer-/linksradikal feministischer Perspektive