Mythen, Masken und Subjekte kann mittlerweile wohl zu Recht als Klassiker der ›Critical-Whiteness‹-Studies bezeichnet werden. Bereits 2005 in erster Auflage erschienen, erschließt der Band einem größeren Publikum die Verlagerung des Fokus im postkolonialen Diskurs Deutschlands auf das ›eigene‹ weiße Subjekt.
Die kritische Auseinandersetzung mit der Kategorie Weißsein wird aus einer Schwarzen Perspektive als konzeptionellem Schwerpunkt vorgenommen und somit der enorme und durchaus nachhaltige Einfluss Schwarzer Menschen und People of Color in Wissenschaft und Kunst gewürdigt. Mit seinem Fokus auf die Subjekte rassistischer Herrschaft entwirft das Buch kritische Perspektiven auf Debatten um Kolonialismus, Rassismus, Feminismus und Postkolonialiät.
Informationen zu der Autor*in Grada Kilomba
Interdisziplinäre Künstlerin, Autorin und Theoretikerin, geboren in Lissabon, wo sie klinische Psychologie und Psychoanalyse studierte. Stark beeinflusst von der Arbeit von Frantz Fanon, begann Kilomba über Erinnerung, Trauma, ›Rasse‹, Geschlecht und (Post-)Kolonialismus zu schreiben und zu veröffentlichen; später erweiterte sie ihre Anliegen auf Form, Sprache, Performance, Film und Installation. In ihrer Arbeit schafft Kilomba bewusst einen hybriden Raum zwischen den akademischen und künstlerischen Sprachen und nutzt ›Storytelling‹ als zentrales Element ihrer dekolonialen Praktiken. Ihre ebenso durchdachten wie provozierenden Arbeiten wurden unter anderem auf der Biennale de São Paulo, der Berlin Biennale und der Documenta präsentiert. Kilomba promovierte in Philosophie an der Freien Universität Berlin und lehrte an mehreren internationalen Universitäten, zuletzt als Professorin an der Humboldt-Universität zu Berlin. Weitere Informationen unter www.gradakilomba.com
Grada Kilomba
Interdisciplinary artist, writer, and theorist born in Lisbon, where she studied clinical psychology and psychoanalysis. Strongly influenced by the work of Frantz Fanon, Kilomba started writing and publishing on memory, trauma, race, gender, and (post-)colonialism, and later on extended her concerns to form, language, performance, film, and installation. In her work, Kilomba intentionally creates a hybrid space between the academic and artistic languages, using storytelling as a central element for her decolonial practices. Her highly thought provoking works, have been presented at the Bienal de São Paulo, Berlin Biennale, Documenta, among others. She holds a Doctorate in Philosophy from the Freie Universität Berlin and has been lecturing at several international universities, and was last a Professor at the Humboldt Universität Berlin. Further informations: www.gradakilomba.com
Maureen Maisha Eggers, geboren 1973 in Kisumu, Kenia. Erziehungswissenschaftlerin (Diplom-Pädagogin, Diplom-Sozialpädagogin). Dissertation zum Thema: Rassifizierung und kindliches Machtempfinden, mit einem Stipendium der Heinrich Böll Stiftung (Christian Albrechts-Universität zu Kiel, Juli 2005). Studium der Pädagogik an der Christian Albrechts-Universität zu Kiel (1996-2001), Studium der Sozialpädagogik an der Staatlichen Fachhochschule Kiel, Fachbereich Sozialwesen (1992-1995). Hauptamtliche Mitarbeiterin in der Beratungsstelle des Autonomen Mädchenhauses Kiel (1996-2001). Gründung des Unternehmens authentic solutions - Maximierung von Lösungskompetenzen im sozialen Bereich (in einem Dreierteam, 09/05). Lehrbeauftragte and der Humboldt-Universität zu Berlin. Mitfrau bei Adefra, Schwarze Frauen in Deutschland e.V. seit 1993. Lebt in Berlin und arbeitet als transkulturelle Beraterin, Workshop Facilitator und Supervisorin für drei norddeutsche Frauenprojekte.
Informationen zu der Autor*in Peggy Piesche
Peggy Piesche, geboren und aufgewachsen in der DDR, ist eine Schwarze deutsche Literatur- und Kulturwissenschaftlerin und transkulturelle Trainerin für Intersektionalität, Diversität-Inklusion, Rassismus- und Machtkritik sowie für kritische Weißseinsreflexion in Wissenschaft, Gesellschaft und Politik. Seit 1990 ist sie in der Schwarzen feministischen Bewegung in Deutschland und international aktiv. Sie u.a. (Mit-)Herausgeberin von »›Euer Schweigen schützt Euch nicht‹: Audre Lorde und die Schwarze Frauenbewegung in Deutschland«, Orlanda-Frauenverlag (2012) und »Mythen, Masken und Subjekte: Kritische Weißseinsforschung in Deutschland«, Unrast (2009).
Informationen zu der Autor*in Susan Arndt
Susan Arndt ist Professorin für Englische Literaturwissenschaft an der Universi-tät Bayreuth. Sie arbeitet kultur- und literaturwissenschaftlich zur Kritischen Weißseinsforschung und zu Rassismus in Deutschand. Weitere Arbeitsschwer-punkte beinhalten postkoloniale (Literatur)Theorien, afrikanische Diasporas und feministische Literaturen in Afrika.