Die autoritäre Entwicklung in Ungarn – ideologische, soziale und ökonomische Hintergründe

Mit Pfeil, Kreuz und Krone

Nationalismus und autoritäre Krisenbewältigung in Ungarn
ISBN: 978-3-89771-047-4
Erscheinungsdatum 30. Januar 2013
208 Seiten, softcover

14,00 

Die autoritäre Entwicklung in Ungarn – ideologische, soziale und ökonomische Hintergründe

»Gott, segne die Ungarn!« Mit diesem Ausruf beginnt das »Nationale Glaubensbekenntnis« in der neuen ungarischen Verfassung, mit der auch ein reaktionäres, antirepublikanisches Symbol, das zugleich für großungarische Ansprüche steht, glorifiziert wird: die »heilige ungarische Krone«.
Die Verfassung ist aber nur ein Beispiel für die gewaltigen Umbrüche in Ungarn.
Was der seit 2010 mit einer Zweidrittelmehrheit regierende Fidesz als »nationale Revolution« bezeichnet, ist Ausdruck einer völkischen Agenda, die alle Bereiche der Gesellschaft erfasst hat. Dazu trägt auch die faschistische Jobbik bei, die als drittstärkste Kraft im Parlament vertreten ist. Mit ihren Garden – eine direkte Reminiszenz an die nationalsozialistischen Pfeilkreuzler – hat sie das gesellschaftliche Klima, aus dem Antiziganismus und Antisemitismus nicht wegzudenken sind, maßgeblich geprägt.

Wie sich die völkische Ideologie sowohl in den politischen Reformen als auch in der Tiefe des gesellschaftlichen Raums abbildet, darüber gibt dieser Band Aufschluss.

“Die Jobbik ist die erfolgreichste faschistische Partei Europas. Innerhalb eines Jahrzehnts ist sie in Ungarn zur prägenden politischen Macht geworden: Der grassierende Rassismus bedroht den Zusammenhalt der Gesellschaft. Widerstand gegen völkische Strömungen gibt es kaum.”

Jan Jirát, WOZ Nr. 06/2013 vom 07.02.2013

 

“Was ist bloß in Ungarn los? Seit Jahren blicken europäische Demokraten mit großer Sorge auf dieses osteuropäische Land, das einen beängstigenden Rechtsruck erfuhr. Da kommt dieses Buch gerade recht. Es beruhigt nicht, im Gegenteil. Was hier geschildert wird, ist haarsträubend.”

Karlen Vesper, Neues Deutschland/Leipziger Buchmesse 2013

Auch das Schweizer Radio + Fernsehen (SRF) hat sich mit dem Thema befasst

 

Europäische Gespräche: Ungarns Kultur unter Rechtsdruck

 

»Stiftet Aufruhr« unter diesem Titel haben vor kurzem 50 deutsch-

sprachige Künstler_innen und Autor_innen eine Petition gezeichnet, mit der sie sich in die ungarische Kulturpolitik einmischen wollen.  Die ungarische Kulturwissenschaftlerin Magdalena Marsovszky im Gespräch.
Autorin: Sabine Bitter

 

Direkt anhören

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Im Interview mit der Kulturwissenschaftlerin Magdalena Marsovszky geht es um die völkische Ideologie in Ungarn. Laut ihr ist die ungarische Gesellschaft nicht durch eine links-rechts-Unterscheidung kategorisiert, sondern in einen völkischen und einen nicht-völkischen Block. Anhören (Länge: 7:24 min)  oder Download

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Am 06.08.2013 wurden in Ungarn drei Rechtradikale verurteilt. Es wird vermutet, dass ein vierter vom Geheimdienst gedeckt wird. Derlei Ungereimtheiten kennen wir aus dem NSU-VS-Komplex.

Zum Artikel im Kurier

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Medieninfo des Verbandes Deutscher Schriftsteller*innen (VS):
Imre Török, Vorsitzender des VS, beschreibt im Leitartikel von „Politik und Kultur“, der Zeitschrift des Deutschen Kulturrates, die Lage.
Die Ausgabe 3/13 »Politik und Kultur« gibt es als .pdf zum Download.
Wir dokumentieren hier nur den Leitartikel von Imre Török.

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Informationen zu der Autor*in

Andreas Koob schreibt als freier Journalist und Autor über die gegenwärtigen Entwicklungen in Ungarn und Antiziganismus im Allgemeinen. Er lebte und arbeitete zeitweise in Budapest und studiert Soziologie.

Informationen zu der Autor*in

Freier Journalist und Autor und arbeitet insbes. zu wirtschaftlichen Themen. Ehemaliger Redakteur der „Jungle World“. Co-Herausgeber von „Die großen Streiks. Episoden aus dem Klassenkampf“ und „Knecht zweier Herren. Zur Abschaffung der Leiharbeit“ (beide Unrast).

Informationen zu der Autor*in

Magdalena MarsovszkyDeutsch-ungarische Kulturwissenschaftlerin und Publizistin. Zahlreiche Beiträge zu Rassismus, völkischer Ideologie und Rechtsentwicklung in Ungarn, u.a. für das Jahrbuch für Antisemitismusforschung (Metropol).