Die autoritäre Entwicklung in Ungarn – ideologische, soziale und ökonomische Hintergründe
»Gott, segne die Ungarn!« Mit diesem Ausruf beginnt das »Nationale Glaubensbekenntnis« in der neuen ungarischen Verfassung, mit der auch ein reaktionäres, antirepublikanisches Symbol, das zugleich für großungarische Ansprüche steht, glorifiziert wird: die »heilige ungarische Krone«.
Die Verfassung ist aber nur ein Beispiel für die gewaltigen Umbrüche in Ungarn.
Was der seit 2010 mit einer Zweidrittelmehrheit regierende Fidesz als »nationale Revolution« bezeichnet, ist Ausdruck einer völkischen Agenda, die alle Bereiche der Gesellschaft erfasst hat. Dazu trägt auch die faschistische Jobbik bei, die als drittstärkste Kraft im Parlament vertreten ist. Mit ihren Garden – eine direkte Reminiszenz an die nationalsozialistischen Pfeilkreuzler – hat sie das gesellschaftliche Klima, aus dem Antiziganismus und Antisemitismus nicht wegzudenken sind, maßgeblich geprägt.
Wie sich die völkische Ideologie sowohl in den politischen Reformen als auch in der Tiefe des gesellschaftlichen Raums abbildet, darüber gibt dieser Band Aufschluss.
“Die Jobbik ist die erfolgreichste faschistische Partei Europas. Innerhalb eines Jahrzehnts ist sie in Ungarn zur prägenden politischen Macht geworden: Der grassierende Rassismus bedroht den Zusammenhalt der Gesellschaft. Widerstand gegen völkische Strömungen gibt es kaum.”
Jan Jirát, WOZ Nr. 06/2013 vom 07.02.2013
“Was ist bloß in Ungarn los? Seit Jahren blicken europäische Demokraten mit großer Sorge auf dieses osteuropäische Land, das einen beängstigenden Rechtsruck erfuhr. Da kommt dieses Buch gerade recht. Es beruhigt nicht, im Gegenteil. Was hier geschildert wird, ist haarsträubend.”
Karlen Vesper, Neues Deutschland/Leipziger Buchmesse 2013