Die Medien befeuern – insbesondere nach den Terroranschlägen vom 11.9.2001 – einen rassistischen Einwanderungsdiskurs und bedienen sich tendenziell eines „binären Reduktionismus“

Mediale Barrieren

Rassismus als Integrationshindernis
ISBN: 978-3-89771-742-8
259 Seiten, softcover

24,00 

Edition DISS Bd. 13
Die Medien befeuern – insbesondere nach den Terroranschlägen vom 11.9.2001 – einen rassistischen Einwanderungsdiskurs und bedienen sich tendenziell eines „binären Reduktionismus“: Es findet eine Schwarz-Weiß-Malerei statt, indem Muslimen (und anderen Einwanderern) pauschal schlechte Eigenschaften zugeschrieben werden. Demgegenüber findet bei der Charakterisierung von „Eingeborenen“ das Umgekehrte statt: Ihnen werden vor allem gute Eigenschaften zugeschrieben. Hierin sehen die Autorinnen ein ernsthaftes Hindernis für eine „friedliche Koexistenz“ der Kulturen – weltweit.

Aus dem Inhalt:

Dirk Halm / Marina Leokova / Zeliha Yetik :
Pauschale Islamfeindlichkeit? Zur Wahrnehmung des Islams und zur sozio-kulturellen Teilhabe der Muslime in Deutschland

Siegfried Jäger:
Der Karikaturenstreit im „Rechts-Mitte-Links“-Diskurs deutscher Printmedien

Teun A. van Dijk:
Rassismus und die Medien in Spanien

Jürgen Link:
Ein übersehener Aspekt des Karikaturenstreits: Zur Archäologie der „Bombenköpfe“

Sabine Schiffer:
Die Verfertigung des Islambildes in deutschen Medien

Carolin Ködel:
Anti-integrative Integrationsdiskurse in der deutschen Presse am Beispiel der Debatte um den Mord an Theo van Gogh

Horst Pöttker:
Der Karikaturenstreit aus der Sicht journalistischer Berufsethik

Jobst Paul:
Erklärungen und Manifeste. Islamkritik zwischen Aufklärung, Religionskritik und Gegenaufklärung

Weitere Informationen:
Im Forum Qualitative Sozialforschung erschien zu diesem Band eine Rezension von Ruth Wodak. Sie kommt zu dem Fazit: “Alternative Diskurse müssen gefunden werden, die die “binären Reduktionen” aufbrechen lassen. Dafür müssen andere Meinungen, Stimmen und Positionen in den Medien Zugang finden und hörbar werden.” Diese Rezension finden Sie hier (externer Link) .

Rezension Anna Pultar, Wiener Integrationskonferenz

Rezension von Kuno Rinke: Selbst- und Fremdbilder – Orient, Islam und People of Color
Aus: Politisches Lernen. 26. Jg., Heft 1 / 2. 2008, S. 98 – 102

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Informationen zu der Autor*in

Dr. phil. Dirk Halm ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Zentrum für Türkeistudien in Essen und Lehrbeauftragter am Institut für Politik der Universität Münster. Arbeitsschwerpunkte: Integrationspolitik, Interkulturelle Erziehung, Rassismus/Fremdenfeindlichkeit, Religion, interreligiöser Dialog. Neueste Veröffentlichung: Zur Wahrnehmung des Islam in der deutschen Öffentlichkeit 2000-2005. In: Zeitschrift für Ausländerrecht und Ausländerpolitik 5-6/2006, S. 1999-206.

Informationen zu der Autor*in

Siegfried Jäger (1937–2020), Prof. Dr., lehrte Sprachwissenschaft an der Universität Duisburg und war Leiter des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung (DISS).

Buchveröffentlichungen u.a.: (Hrsg. mit Christoph Butterwegge) Rassismus in Europa. 2. Aufl., Köln 1993; (Hrsg. mit Christoph Butterwegge) Europa gegen den Rest der Welt. Köln 1993; (Hrsg. mit Jürgen Link) Die vierte Gewalt. Rassismus und die Medien. Duisburg 1993; Der Großregulator. Analyse der Bildberichterstattung über den rassistisch motivierten Terror und die Fahndung nach der RAF im Sommer 1993. Duisburg 1993; (Hrsg. mit M. Jäger) Studien zu Rechtsextremismus und (Neo-)Konservatismus. Duisburg 1995; BrandSätze. Rassismus im Alltag. 4. Aufl., Duisburg 1996; Kritische Diskursanalyse. 4. erw. Aufl., Duisburg/Münster 2004; (gemeinsam mit M. Jäger) Gefährliche Erbschaften. Die schleichende Restauration rechten Denkens. Berlin 1999; (Hrsg. mit Alfred Schobert) Weiter auf unsicherem Grund. Faschismus, Rechtsextremismus, Rassismus. Kontinuitäten und Brüche, Duisburg 2000.

NACHRUF auf Prof. Dr. em. Siegfried Jäger
von Regina Wamper, Sebastian Friedrich, Sara Madjlessi-Roudi und Jens Zimmermann – analyse & kritik Nr. 663, 15. September 2020