Edition DISS Bd. 13
Die Medien befeuern – insbesondere nach den Terroranschlägen vom 11.9.2001 – einen rassistischen Einwanderungsdiskurs und bedienen sich tendenziell eines „binären Reduktionismus“: Es findet eine Schwarz-Weiß-Malerei statt, indem Muslimen (und anderen Einwanderern) pauschal schlechte Eigenschaften zugeschrieben werden. Demgegenüber findet bei der Charakterisierung von „Eingeborenen“ das Umgekehrte statt: Ihnen werden vor allem gute Eigenschaften zugeschrieben. Hierin sehen die Autorinnen ein ernsthaftes Hindernis für eine „friedliche Koexistenz“ der Kulturen – weltweit.
Aus dem Inhalt:
Dirk Halm / Marina Leokova / Zeliha Yetik :
Pauschale Islamfeindlichkeit? Zur Wahrnehmung des Islams und zur sozio-kulturellen Teilhabe der Muslime in Deutschland
Siegfried Jäger:
Der Karikaturenstreit im „Rechts-Mitte-Links“-Diskurs deutscher Printmedien
Teun A. van Dijk:
Rassismus und die Medien in Spanien
Jürgen Link:
Ein übersehener Aspekt des Karikaturenstreits: Zur Archäologie der „Bombenköpfe“
Sabine Schiffer:
Die Verfertigung des Islambildes in deutschen Medien
Carolin Ködel:
Anti-integrative Integrationsdiskurse in der deutschen Presse am Beispiel der Debatte um den Mord an Theo van Gogh
Horst Pöttker:
Der Karikaturenstreit aus der Sicht journalistischer Berufsethik
Jobst Paul:
Erklärungen und Manifeste. Islamkritik zwischen Aufklärung, Religionskritik und Gegenaufklärung
Weitere Informationen:
Im Forum Qualitative Sozialforschung erschien zu diesem Band eine Rezension von Ruth Wodak. Sie kommt zu dem Fazit: “Alternative Diskurse müssen gefunden werden, die die “binären Reduktionen” aufbrechen lassen. Dafür müssen andere Meinungen, Stimmen und Positionen in den Medien Zugang finden und hörbar werden.” Diese Rezension finden Sie hier (externer Link) .
Rezension Anna Pultar, Wiener Integrationskonferenz
Rezension von Kuno Rinke: Selbst- und Fremdbilder – Orient, Islam und People of Color
Aus: Politisches Lernen. 26. Jg., Heft 1 / 2. 2008, S. 98 – 102