Marxistische und queer-feministische Theorien zusammendenken – für eine antikapitalistische queer-feministische Praxis

Materialistischer Queerfeminismus

Theorien zu Geschlecht und Sexualität im Kapitalismus
2. Auflage
Übersetzungen aus dem Englischen von Karina Hermes, Übersetzungen aus dem Französischen von Marie Treperman, mit einem Nachwort von Jule Govrin
ISBN: 978-3-89771-366-6
Erscheinungsdatum 2. Mai 2024
240 Seiten, Softcover

18,00 

Ein materialistischer und ein queertheoretischer Feminismus werden einander meist als unvereinbar gegenübergestellt. Ein materialistischer Feminismus bezieht sich auf eine marxistische Theorietradition, in der gesellschaftliche Strukturen im Vordergrund stehen. Der feministischen Queertheorie geht es hingegen ausgehend von poststrukturalistischen Überlegungen um die gesellschaftliche Konstruktion von Geschlecht. Diese theoretische Differenz wird durch den politisch konstatierten Widerspruch zwischen Klassen- und Identitätspolitik noch verstärkt. Während Klassenpolitik oftmals andere Ungleichheitsstrukturen wie Geschlecht und Sexualität außer Acht lässt, wird einer sogenannten Identitätspolitik vorgeworfen, Kapital- und Klassenverhältnisse nicht mitzudenken. Unterschiede werden dabei jedoch überbetont, anstatt Anschlusspunkte für eine emanzipatorische queer-feministische und antikapitalistische Politik in den Vordergrund zu stellen.

An dieser Stelle setzt dieses Buch an, das in die theoretischen Grundlagen eines queerfeministischen Materialismus einführt und anhand von aktuellen Debatten zu trans und queerem Marxismus zeigt, wie eine emanzipatorische Theoriebildung jenseits des vermeintlichen Widerspruchs zwischen Queer und Klasse gelingen kann.

Mit Beiträgen von Monique Wittig, Christine Delphy, Rosemary Hennessy / Chrys Ingraham, María Lugones, Shahrzad Mojab / Sara Carpenter, Nat Raha, Franziska Haug, Holly Lewis & Sophie Noyé.

»Mit der Übersetzung und Zusammenführung wichtiger Grundlagentexte des queer-materialistischen Feminismus hat Herausgeberin Friederike Beier eine polarisierende Leerstelle im deutschsprachigen Diskurs gefüllt.«Pajam Masoumi, analyse & kritik

»Das Buch … präsentiert Primärtexte, die allen Feminist*innen einmal in die Hände fallen sollten.«Nadine Gerner, contraste

»Dieses Buch ist ein Fest. Legendäre Texte und schillernde Neuentdeckungen lassen alle Synapsen feuern. Und sie schüren das Begehren, die kapitalistische Vergeschlechtlichung Geschichte werden zu lassen.«Eva von Redecker

»Wie wir Kinder grossziehen, ist doch ineffizient!« Merièm Strupler und Lukas Tobler im Gespräch mit der Herausgeberin Friederike Beier – WOZ, 25. April 2024


Informationen zu der Autor*in/Herausgeber*in (Hg.)

Friederike Beier (sie/ihr) beschäftigt sich in Forschung und Lehre mit queer-feministischen, materialistischen und dekolonialen Theorien zu Zeit, Geschlecht und Arbeit. Sie arbeitet im Bereich Gender & Diversity am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft an der FU Berlin. Bei Unrast hat sie die Reihe Theorien und Kämpfe der sozialen Reproduktion herausgegeben.

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