Losarbeiten – Arbeitslos?

Globalisierungskritik und die Krise der Arbeitsgesellschaft
ISBN: 978-3-89771-443-4
285 Seiten, softcover

16,00 

Nicht vorrätig

Die Krise der Arbeitsgesellschaft äußert sich in Massenarbeitslosigkeit, Lohnrückgängen und der allmählichen Auflösung des Normalarbeitsverhältnisses. Diese Entwicklungen scheinen nicht nur die Finanzierbarkeit des Sozialstaats, sondern den sozialen Zusammenhalt überhaupt in Frage zu stellen. Können Arbeit und die auf ihr beruhenden sozialen Beziehungen noch eine Perspektive für gesellschaftlichen Fortschritt bieten, oder sind sie selbst in eine fundamentale Krise geraten? Wie lassen sich die unterschiedlichen Sichtweisen von Arbeit und Krise, von Emanzipation und sozialer Bewegung zueinander in Beziehung setzen? Für viele hat die globalisierungskritische Bewegung einen Einstieg in den Widerstand gegen den neoliberalen Kapitalismus geboten. Wo aber liegen die Entwicklungspotenziale der Globalisierungskritik, wenn es darum geht, einen Ausweg aus dem sozialen Zerfallsprozess und der fortschreitenden Verschärfung der Konkurrenz zu finden?
Die Autorinnen und Autoren stellen ihre Sicht auf diese Fragen dar und skizzieren Lösungsperspektiven. Der Band versammelt ein breites Spektrum an emanzipatorischen Positionen, die von Keynesianismus und alternativer Gewerkschaftspolitik bis hin zu radikaler Gesellschaftskritik reichen.

“Eine wesentliche Stärke des Sammelbands liegt darin, die Krise der Arbeitsgesellschaft aus unterschiedlichen Blickrichtungen und normativen Zugängen zu beleuchten und diese auch konkret zu benennen. Die Kapitel-Editoriale, die einen Überblick über die einzelnen Beiträge geben, erweisen sich als ausgezeichnete Orientierungshilfe.” Monika Feigl-Heihs, wien.direkt 4/06

“Wohin mit der Arbeitsgesellschaft?
Die Autoren des Buches »Losarbeiten – Arbeitslos« meinen, dass eine Krise der Arbeitsgesellschaft keineswegs eine Krise des Kapitalismus ist. Dieses System hatte noch nie die Schaffung von Arbeitsplätzen oder angenehmen Lebensbedingungen zum Ziel. Hinsichtlich der Perspektiven ist somit jene gewisse Ratlosigkeit zu spüren, die uns zuweilen alle überkommt.”
(DGB-Bundesvorstand, Abt. Jugend, soli-aktuell, April 2006)

” Der Sammelband stellt eine leicht verständliche Einstiegslektüre für Leserinnen dar, die sich einen ersten Überblick über die darin behandelten Schwerpunktthemen Globalisierung, Veränderungen der Arbeitswelt, politische Strategien verschaffen wollen. Den jeweiligen Beiträgen zu den vier Schwerpunkten (Arbeitsgesellschaft in der Krise; Der Krisenalltag; Was zu tun ist; Globalisierungskritik in Reflexion) ist ein Editiorial vorgestellt; Andreas Exner fasst sowohl in einer Einleitung als auch in einem Schlusswort die wichtigsten Gesichtspunkte zusammen. Somit ermöglicht das Buch, einzelne Artikel sozusagen zwischendurch zu lesen, ohne diese unsystematische Lektüre mit Verständnisproblemen bezahlen zu müssen. Mit dieser Materie schon vertraute Leserinnen finden eine Fülle von Denkanstößen für weitere Auseinandersetzungen sowie – hoffentlich – auch deren Umsetzung in politische Aktionen.”
Auszug aus: WELCHE ARBEIT GEHT WELCHER GESELLSCHAFT AUS?
von Gudrun Hauer (21.04.06) in: Wolfsmutter

Weitere Rezensionen:
Zusammenstellung der Rezensionen zum Titel

Aus dem Inhalt

Arbeitsgesellschaft in der Krise
Michael Heinrich: Krise der Arbeitsgesellschaft –
Krise des Kapitalismus?
Christa Wichterich: Zur Demokratisierung von
Arbeitsteilung und Arbeitsbewertung
Markus Marterbauer:Ansatzpunkte für eine
emanzipatorische Beschäftigungspolitik
Christoph Görg: Umbau des Sozialstaats:
Sachzwang oder neoliberale Strategie?

Der Krisenalltag: Leiden als ›Chance‹?
Lisbeth N. Trallori: Armut durch Arbeit
Gabriele Michalitsch: Welcher Teil welcher Zeit,
welcher Arbeit? Teilzeitarbeit im Kontext
neoliberaler Transformation
Gerlinde Malli: Alltagsbefindlichkeiten
Karl Reitter: Vom Fordismus zum Postfordismus.
Formen der Arbeit und soziale Organisation
John Holloway: Zwei Risse
Marianne Gronemeyer: Wenn uns die Arbeit ausgeht…

Was zu tun ist
Klaudia Paiha: Arbeit versus Leben?
Alfred Fresin: Ist die marktwirtschaftliche Arbeitswelt
reformierbar? Plädoyer für eine bedürfnisorientierte
Versorgungswirtschaft
Ernst Lohoff: After Work
Stefan Meretz & Ulrich Weiß: Verwertung oder Leben
Kai Ehlers: Aus der Not eine Tugend machen.
Exemplarische Entwicklungsimpulse aus der
russischen Welt jenseits des Kapitalismus

Globalisierungskritik in Reflexion
Alexandra Weiss: Globalisierungskritik und feministische
Politik. Oder: Geschlecht, die vergessene Kategorie
der Globalisierungskritik
Ulrich Brand & Markus Wissen: Spektren, Ambivalenzen
und Herausforderungen der Globalisierungskritik
Werner Rätz & Thomas Seibert: Fünfzehn Thesen zur
vorläufigen Beantwortung der Frage, wie man in
nahezu aussichtsloser Lage wenigstens eine andere
Richtung einschlägt
Andreas Exner: Ausleitung

Die Autorinnen und Autoren

Informationen zu der Autor*in

Andreas Exner: Geb. 1973 in Niederösterreich. Studium der Ökologie. 5 Jahre vegetationsökologische Forschung an der Uni Wien. Freier gesellschaftskritischer Publizist, Autor von Kurzgeschichten. Arbeitet in der Betreuung geistig behinderter und psychisch kranker Menschen. In den 1990ern Öko-Aktivist (u.a. erfolglose Besetzung einer Kraftwerksbaustelle). Ab Herbst 2000 ›politische Sozialisation‹ bei Attac Österreich, dort bis 2005 in verschiedenen Inhaltsgruppen und im Rahmen der Organisation der Sommerakademien aktiv.
Ab 2003 Redaktionsmitglied der Zeitschrift Streifzüge, www.streifzuege.org; seit 2005 in der erweiterten Redaktion der Zeitschrift Krisis, www.krisis.org. Austritt aus Attac 2005; gemeinsam mit dem Großteil der früheren Gruppe ökoAttac Ausgründung von S.I.N. – Social Innovation Network (www.social-innovation.org). Co-Redaktion des Attac Österreich-Readers Blinde Flecken der Globalisierungskritik (Wien 2005) und Co-Organisation des gleichnamigen Kongresses. Co-Organisation und Networking für den unter anderem von Attac veranstalteten Kongress In Freiheit tätig sein zum Grundeinkommen 2005 in Wien. E-Mail: andreas.exner (ät) chello.at

Informationen zu der Autor*in

Informationen zu der Autor*in

Nora Hangel: geb. 1970, Studium der Philosophie und Geschlechterforschung in Salzburg und Graz, derzeit Dissertation an der Uni Wien über das Selbstverständnis und die Aufgaben der Weltbürger/innen. Seit 2002 bei Attac. Vortrag 2005 bei der Transgenderkonferenz in Zagreb. Alleinerziehend, arbeitet in Wien. Email: nora.hangel(at)gmx.net

Informationen zu der Autor*in

Informationen zu der Autor*in

Informationen zu der Autor*in

Veronika Schweiger: geboren in Vorau 1979. Kindergarten- und Hortpädagogin, Studentin der Internationalen Entwicklung in Wien seit 2003. Reisenin Ghana, Peru, Ecuador, Bolivien, Indien und in Europa. Neugierig auf andere Menschen, Sichtweisen und Lebenskonzepte. In der entwicklungspolitischen Erwachsen- und Jugendbildung tätig, mit den Schwerpunkten kritisches Denken und politische Bildung. Wohnt in Grafendorf in der Steiermark (Österreich).