Zwischen Arbeitsmarkt und Migrationskontrolle

Logistische Grenzlandschaften

Das Regime mobiler Arbeit nach dem ›Sommer der Migration‹
ISBN: 978-3-89771-233-1
208 Seiten, Softcover

16,00 

Nach dem ›Sommer der Migration‹ 2015 ist Bewegung in das Feld mobiler Arbeit gekommen. Geflüchtete werden zunehmend als potenzielle Arbeitskräfte betrachtet – ein bedeutender Paradigmenwechsel angesichts der langen Tradition der Abschottung des deutschen Arbeitsmarkts gegenüber Asylsuchenden. In der Folge entstanden zahlreiche Initiativen und Pilotprogramme von staatlicher Seite, aus der Privatwirtschaft sowie der Zivilgesellschaft, um Geflüchtete in Arbeit zu vermitteln. Mit Blick auf diese Vermittlungsinfrastruktur beschreibt der Sammelband das in Wandlung begriffene Regime mobiler Arbeit: zwischen Fachkräftemangel und Ausgrenzung, Ankunftszentrum und Abschiebung.

Der erste Teil von Logistische Grenzlandschaften widmet sich den Politiken und Praktiken der Vermittlung mobiler Arbeit. Die Autor*innen entwickeln eine neue theoretische Perspektive auf die Themenfelder Arbeit, Mobilität und Migration, indem sie diese mit kritischen Forschungen zum Thema Logistik verbinden. Die editierten Beiträge im zweiten Teil des Bandes kommentieren und erweitern diese Perspektive um Einschätzungen u.a. aus der Rechtswissenschaft und der Arbeitssoziologie.

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Leif Jannis Höfler arbeitet am Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) und forscht zu zeitlichen Grenzen im Arbeitsmarktzugang Geflüchteter.

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Manuela Bojadzijev, Serhat Karakayali und Vassilis Tsianos leben in Frankfurt und machen Politik und Theorie im bundesweiten antirassistischen Netzwerk Kanak Attak und im europaweiten Netzwerk frassanito.

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Mira Wallis ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie forscht unter anderem zu Arbeitsrechten und der Verschränkung von Migrations- und Arbeitsmarktkontrolle.

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Moritz Altenried (Goldsmiths University of London / Leuphana Universität Lüneburg) forscht unter anderem zu digitalem Kapitalismus, Arbeit, Logistik und Migration.

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Sandro Mezzadra lehrt Theorie der Politik an der Universität von Bologna und ist Adjunct Fellow am Institute for Culture and Society, University of Western Sydney. Er ist ein aktiver Teilnehmer an der ›post-operaistischen‹ Debatte und einer der Gründer des Projekts Euronomade (www.euronomade.info). Im letzten Jahrzehnt hat er sich intensiv mit Migration, postkolonialer Kritik und globalem Kapitalismus beschäftigt. 2014 veröffentlichte er sein letztes Buch Nei cantieri marxiani. Il soggetto e la sua produzione (Manifestolibri). Gemeinsam mit Brett Neilson ist er Autor von Border as Method, or, the Multiplication of Labor (Duke University Press, 2013).