»1.000 Jahre Leipzig« – Zeit für einen Blick hinter die Fassade(n)

LEIPZIG

Die neue urbane Ordnung der unsichtbaren Stadt
ISBN: 978-3-89771-577-6
296 Seiten, softcover

18,00 

Nicht vorrätig

Leipzig ist nach vielen Jahren der Schrumpfung heute die am schnellsten wachsende Stadt in Ostdeutschland. Als »Hypezig« erfuhr der neue Boom in den letzten Jahren massive mediale Aufmerksamkeit. Doch der städtische Wandel ist komplex und vielfältig. Ausgrenzungen und soziale Ungleichheiten sind Begleiterscheinungen dieser oftmals positiv wahrgenommenen Entwicklung. Das  Buch Leipzig: Die neue urbane Ordnung der unsichtbaren Stadt gibt Einblicke in die soziale Ordnung von Leipzig, welche die Stadt in ihrer Widersprüchlichkeit beschreiben. »Unsichtbare« beziehungsweise unsichtbar gemachte Prozesse und soziale Gruppen stehen deshalb im Fokus. Die aufgenommenen Beiträge legen auf verschiedene Weise dar, wie in Leipzig hinter den schönen Fassaden an einer neuen Gesellschaftsordnung gebaut wird.
Das Buch versammelt einerseits Beiträge zu aktuellen Entwicklungen in den Bereichen Wohnungsmarkt, Bildung und Kultur sowie zu lokalen Diskursen und dem überregional bekannt gewordenen Label »Hypezig«. Andererseits werden heterogene Lebenswelten von – zum Beispiel – Muslim_innen, Wohnungslosen, Flüchtlingen, Queers, Neonazis und älteren Menschen beleuchtet. Die dargestellten Mechanismen und Phänomene der neuen urbanen Ordnung sind zum einen spezifisch für die Situation in Leipzig, zum anderen lassen sich die aufgezeigten Veränderungen auch in vielen anderen Städten wiederfinden. Diese Buch versteht sich als Anregung und Diskussionsbeitrag, sich mit diesem Wandel auseinanderzusetzen.

Das linksdrehende radio aus Leipzig sprach mit einer der HerausgeberInnen, Franziska Werner. Zum Interview vom 15.03.2015 ...


Leipzig veranstaltet eine Festwoche anlässlich seines 1 000jährigen Bestehens. Doch nicht alle Bürger sind in Jubelstimmung, es gibt Protest gegen die Vermarktung der Stadt als Wirtschaftsstandort.
Zum Artikel in der Jungle World,       Nr. 23 v. 04.06.2015


 

Informationen zu der Autor*in

Frank Eckardt ist promovierter Politikwissenschaftler und Professor für sozialwissenschaftliche Stadtforschung an der Bauhaus-Universität Weimar. Er veröffentlichte u.a. das Lehrbuch Stadtforschung: Gegenstand und Methoden (Springer Verlag 2014) sowie Ungeliebte Nachbarn, Anti-Asyl-Proteste in Thüringen (transcript 2017).

Informationen zu der Autor*in

Franziska Werner hat in Leipzig Soziologie und Kulturwissenschaften studiert mit besonderem Schwerpunkt auf Stadt- und Raumsoziologie. Nach dem Magister-Abschluss war sie als wissenschaftliche Hilfskraft am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ Leipzig-Halle im Department für Stadt- und Umweltsoziologie sowie als Lehrbeauftragte an der HTWK Leipzig tätig. Seit April 2013 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Bauhaus-Universität Weimar an der Professur für Sozialwissenschaftliche Stadtforschung. In ihrem Promotionsvorhaben befasst sie sich aus raum- bzw. stadtsoziologischer Perspektive mit der Unterbringung von Geflüchteten in Deutschland. Sie lebt seit zehn Jahren in Leipzig und ist dort (stadt-)politisch aktiv und vernetzt (2015).

Informationen zu der Autor*in

René Seyfarth studierte von 2000 bis 2007 unter anderem Kulturwissenschaften, Ethnologie und Kunstgeschichte in Leipzig und Palermo. Als Mitglied des StudentInnenRates gab er nicht nur den Erstsemesterführer durch Leipzig heraus, sondern engagierte sich auch gegen den Wiederaufbau der Paulinerkirche und für eine zeitgemäße Erinnerungspolitik. Während und nach dem Studium lernte er durch diverse mehr oder weniger prekäre Beschäftigungen Leipzig und Leipziger_innen in verschiedensten Situationen und Bereichen kennen, darunter Tätigkeiten im Veranstaltungsbereich, für ein Jugendreiseunternehmen, im Callcenter, für das Theater der Jungen Welt oder für einen Messedienstleister. Für das Internet-Portal Leipzig-Almanach schrieb er Rezensionen in den Bereichen Film, Theater und Popkultur. Von 2009 bis 2015 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Sozialwissenschaftliche Stadtforschung an der Bauhaus-Universität Weimar. Aktuell (2015) arbeitet er an der Fertigstellung seiner Promotion über Konflikte um Raumdeutung und Raumnutzung am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität Berlin.