MigrantInnen in der Sozialforschung zur Kritik ermutigen und befähigen

Kritik und Migration

Eine Studie
ISBN: 978-3-89771-572-1
Erscheinungsdatum 2. Oktober 2014
211 Seiten, softcover

16,00 

Kaloianov erarbeitet eine kritisch-theoretische Position für MigrantInnen und zu den Themen der Migration, um damit zwei Aufgaben zu lösen. Die politische Aufgabe, Kritik und Migration ins Verhältnis zu setzen, ergibt sich daraus, dass aktuell Kritik und Migration weit auseinander liegen und aus mehrheitlicher Sicht gar nicht zusammen gehören. Das politische Vorhaben der Untersuchung geht in den wissenschaftlichen Auftrag über, herauszufinden, welche der gegenwärtig verfügbaren und einflussreichen Optionen theoretischer Gesellschaftskritik die Herausbildung einer kritisch-theoretischen Position für MigrantInnen in der Sozialforschung befördern bzw. bremsen könnten.

»[…] insbesondere wichtig für all jene, die selbst in der Migrationsforschung aktiv sind, theoretisiert die Frage der eigenen Betroffenheit und leitet an, die eigene Position und die eigenen Privilegien zu hinterfragen. Eine ausführliche Auseinandersetzung lohnt sich unbedingt […]«
Gerd Valchars, STIMME Nr. 96, Herbst 2015

Die Lösung dieser beiden Aufgaben zeichnet die Kritikposition von MigrantInnen als eine weitgehend ‚atopische’. ‚Atopisch’ pendelt die gesuchte Kritikposition zwischen Disziplinen, theoretischen Traditionen, Theoriesprachen und Themengebieten, um an ebenso ‚atopische’ Forschungsthemen heranzukommen und Fragen aufzuwerfen, die in den wissenschaftlichen und politischen To-do-Listen gar nicht oder nur marginal aufscheinen. Der ‚atopische’ Zuschnitt dieser Erkenntnisperspektive wird zusätzlich durch die ebenso ‚atopische’ Stellung von MigrantInnen als outsider in den wissenschaftlichen und genereller den gesellschaftlichen Opportunitätsstrukturen verstärkt.

Informationen zu der Autor*in

Radostin Kaloianov ist Sozialphilosoph. Forschungsschwerpunkte: Integration, Migration, Diskriminierung, soziale Gerechtigkeit, kritische Sozialforschung, Affirmative Action für MigrantInnen.