Wichtiger Beitrag zur aktuellen latein­amerikanischen Debatte zum Thema Sicherheit

Kommunale Selbstverteidigung

Formen des bewaffneten Widerstandes gegen Mafia und Staat in Mexiko
aus dem Spanischen von Britt Weyde und Katja Rameil, hrsg. von Ökumenisches Büro für Frieden und Gerechtigkeit e.V. und Partner Südmexikos e.V.
ISBN: 978-3-89771-057-3
Erscheinungsdatum 11. März 2016
296 Seiten, softcover

18,00 

Hernández Navarro zeichnet die Entstehung und Entwicklung zivilgesellschaftlicher Selbstverteidigung in Mexiko nach. Er analysiert diese Prozesse vor dem Hintergrund staatlicher Repression gegenüber sozialen und indigenen Bewegungen, einer Militarisierung der Politik und dem Einfluss von Gruppen der organisierten Kriminalität.

Besondere Berücksichtigung finden die widersprüchlichen Erfahrungen zivilgesellschaftlicher Selbstverteidigung in den Bundesstaaten Guerrero und Michoacán. In einzelnen Regionen erfüllen die Selbstverteidigungsgruppen nicht nur Funktionen der öffentlichen Sicherheit, sondern übernehmen auch Aufgaben der Schadensregulierung und Wiedereingliederung von Tätern und Täterinnen in das gesellschaftliche Leben. Andere Selbstverteidigungsgruppen dagegen haben weder ein breites gesellschaftspolitisches Mandat noch legen sie einer Institution oder Gruppe gegenüber Rechenschaft ab. Die Gefahren, entgegen der ursprünglichen Ziele als parapolizeiliche Einheiten für private, politische oder wirtschaftliche Einzelinteressen instrumentalisiert zu werden, thematisiert der Autor anhand konkreter Beispiele. Abschließend werden die unterschiedlichen Erfahrungen kommunaler, bäuerlicher und indigener Selbstverteidigung in den aktuellen nationalen Kontext eingeordnet.

Die Übersetzung des Buches wurde gefördert aus Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes durch Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst und Misereor.

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Informationen zu der Autor*in

Luis Hernández Navarro, geb. 1955, ist Journalist und Leitartikler der renommierten linken mexikanischen Tageszeitung La Jornada. In den 70er Jahren war er Mitbegründer unabhängiger Gewerkschaften, später Berater unabhängiger Bauernorganisationen. Im Jahr 1995 nahm er in Chiapas als Berater für die Zapatist_innen an den Dialogrunden von San Andrés teil.