Kinder afro-amerikanischer Soldaten in Deutschland über Geschichte und Gegenwart des alltäglichen Rassismus

Kinder der Befreiung

Transatlantische Erfahrungen und Perspektiven Schwarzer Deutscher der Nachkriegsgeneration
ISBN: 978-3-89771-592-9
376 Seiten, softcover

19,80 

Kategorie:

70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs würdigt dieser Band den Beitrag, den afroamerikanische Soldaten zur Befreiung Deutschlands vom Faschismus geleistet haben, und vereint Stimmen Schwarzer Deutscher der Nachkriegsgeneration. Historische, politische und wissenschaftliche Analysen, persönliche Geschichten, Interviews und literarische Texte fügen sich zu einem Kaleidoskop zusammen, durch das eine neue Perspektive auf einen fast vergessenen Teil deutscher Geschichte und US-amerikanisch-deutscher Beziehungen entsteht. Ursachen und Auswirkungen von Rassismus in der Vergangenheit und Gegenwart werden ausgelotet und Strategien für positive Veränderungen aufgezeigt.

»Kinder der Befreiung ist ein Meilenstein in der in den vergangenen drei Jahrzehnten entstandenen Literatur über die vielfältige Geschichte Schwarzer Deutscher. Diese Anthologie vereint erstmals Schwarze Stimmen von beiden Seiten des Atlantiks und wirft neue Forschungsfragen zur Wechselwirkung von Rassismus in Deutschland und in den USA  in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg auf. Die Texte erzählen keine ›Opfergeschichten‹, sondern sind Gegenentwürfe zu einer von Machtstrukturen bestimmten Geschichtsschreibung und bahnbrechend für eine Neudefinition transnationaler Identitäten. Das Buch ist ein wichtiger Beitrag zur politischen Bildung und gehört in jeden Kurs zur deutschen Nachkriegsgeschichte.« Leroy T. Hopkins, Jr., Professor für Germanistik / Millersville University, PA

Der erste Teil des Bandes ist eine Überblicksstudie zur allgemeinen afro-deutschen Geschichte und Gegenwart und zu den Erfahrungen Schwarzer Deutscher in den USA und ordnet die besondere Geschichte der Nachkriegsgeneration und ihrer Eltern in historische Konstruktionen von »Rasse« und Nation in Deutschland ein. Demgegenüber steht die vielfältige Realität Schwarzer Menschen im Deutschland der Gegenwart.
Der zweite Teil, Life Writing – erlebte Geschichte, veranschaulicht aus persönlicher Sicht Aspekte aus der einleitenden Studie.
Im dritten Teil, Perspektivenwechsel, werden aus verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven Problemfelder der afro-deutsch-amerikanischen Geschichte auf beiden Seiten des Atlantiks thematisiert und der Begriff »afrikanische Diaspora« kritisch reflektiert. Der vierte Teil enthält ein narratives Interview mit drei Gründerinnen von ADEFRA (Afrodeutsche Frauen) und ein Gespräch mit dem ehemaligen Boxprofi Charly Graf. Das Buch schließt mit fünf lyrischen Reflexionen.

»Ob chronologisch oder wild durcheinander gelesen, erschließt sich der Leserin Stück für Stück ein vielschichtiges Bild nicht nur von der persönlichen Lebensrealität der Betroffenen, sondern auch von der sie umgebenden Gesellschaft.« Rebecca Stroblü, WeiberDiwan, Sommer 2016

»Deutsch sein und Schwarz dazu« – Marion Kraft gedenkt Theodor Wonja Michael, der Freitag, 22. Oktober 2019

Informationen zu der Autor*in

Marion Kraft, Jahrgang 1946, ist afro-deutsche promovierte Literaturwissenschaftlerin, Autorin, Dozentin und Übersetzerin. Sie unterrichtete an der Ohio State University, beim Goethe-Institut, im Fachbereich Literaturwissenschaft an der Universität Osnabrück und am Oberstufen-Kolleg an der Universität Bielefeld. 2015 erschien von ihr das Buch Kinder der Befreiung. Transatlantische Erfahrungen und Perspektiven Schwarzer Deutscher der Nachkriegsgeneration im Unrast Verlag.

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