Jenseits der Epoche?
Wer dem Faschismus einen Zeitabschnitt zuordnet, Anfang und Ende festlegt, zeitliche und räumliche Grenzen setzt, in die der zu gehören habe, der historisiert, verharmlost oder tut beides gleichermaßen. Der vergisst gelegentlich bei aller Geschichte die Gegenwart und ist blind für Kontinuitäten.
Der Sammelband, der die Beiträge einer Veranstaltungsreihe zu „Faschistischen Bewegungen in Europa“ umfasst, organisiert vom Alternativen Vorlesungsverzeichnis der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, gibt einen Überblick über die nach wie vor aktuelle Gefahr, die von faschistischen Bewegungen in Europa ausgeht. Dabei zeichnen die acht Autor_innen ein kritisches Bild von der politischen Lage in Russland, Österreich, Ungarn und dem Vereinigten Königreich und argumentieren über die Grenzen der wissenschaftlichen Disziplinen hinweg.