Gegenseitige Hilfe von US-Gefangenen im Kampf gegen das klassistische und rassistische Justizsystem

Jailhouse Lawyers – Knastanwälte

Strafgefangene im Kampf gegen die Vereinigten Staaten von Amerika
Aus dem Amerikanischen von Sonja Hartwig & Michael Schiffmann; mit einem Vorwort von Angela Davis
ISBN: 978-3-89771-046-7
Erscheinungsdatum 14. Januar 2013
264 Seiten, softcover

16,00 

In dem Land, das sich selbst als die Wiege der Freiheit bezeichnet, müssen Gefangene sich oft selbst vertreten, weil sie sich keine angemessene juristische Vertretung leisten können und vom Staat die in der Verfassung vorgesehene Vertretung nicht gestellt bekommen.

Mumia Abu-Jamal, politischer Langzeitgefangener und preisgekrönter Journalist, präsentiert die Lebensläufe, Fälle, Geschichten und Gedanken von Mithäftlingen, die herausgefunden haben, wie sie sich und andere Gefangene – von denen viele keine Ausbildung haben oder Analphabeten sind – vor Gericht vertreten können. In manchen Fällen haben sie nicht nur ihre Urteile umstoßen können, sondern sogar ihre Freiheit erkämpft.

»Jailhouse Lawyers ist Pflichtlektüre für jeden, der in irgendeiner Weise mit dem Strafjustizsystem zu tun hat. Es beleuchtet einen dunklen Bereich, den nur wenige zu sehen bekommen und es beschreibt die juristischen Kämpfe, die (…) noch aus dem ›Loch‹ heraus geführt werden, in das sie eingesperrt sind.«      Tony Serra | Prison Legal News

»[Mumia Abu-Jamal] porträtiert Mithäftlinge, die herausgefunden haben, wie sie sich und andere Gefangene – von denen viele keine Ausbildung haben oder Analphabeten sind – vor Gericht vertreten können. In manchen Fällen haben sie nicht nur ihre Urteile umstoßen können, sondern sogar ihre Freiheit erkämpft. […] Was für ihn [Mumia] zählt, ist sie vorzustellen und ihre besondere Arbeit zu würdigen.«      Anette Schiffmann | Sonderausgabe der Roten Hilfe, 18.03.2014, Tag der politischen Gefangenen

»Ein unbedingt zu empfehlendes Buch; zumal es nicht nur um die konkreten Lebensbedingungen geht, sondern auch um den juristischen Kampf um die Freiheit.«      Thomas Meyer-Falk, CONTRASTE

Der Großteil der 2,5 Millionen Häftlinge sind ›People of Color‹, die aufgrund ihrer Herkunft meist bettelarm sind. Die wenigsten können sich Anwälte oder Anwältinnen leisten, die engagiert und qualifiziert genug wären, sie vor langer Haft oder im schlimmsten Fall der Todesstrafe zu bewahren. Aus dieser Notsituation haben Häftlinge andere Wege gefunden, sich gegen das rassistische und auf Klassenvorurteilen beruhende US-Justizsystem zu wehren.

»Abu-Jamal bietet hier einen fachkundigen und wohldurchdachten Kommentar zum Justizsystem. Seine Werke sind alarmierend.«
Village Voice

»Freiheit für Mumia Abu Jamal! – Neueste Entwicklungen und Ausblick mit Michael Schiffmann« – Mitschnitt einer online-Veranstaltung von UNRAST, 25. Februar 2021 [1:42 h]


»27 Important Facts Everyone Should Know About The Black Panthers« – Lilly Workneh and Taryn Finley, The Huffington Post, 18. Februar 2016


 

Informationen zu der Autor*in

Mumia Abu-Jamal war als Jugendlicher Ende der 1960er Jahre Pressesprecher der Black Panther Party in Philadephia, leitete zeitweise das lokale Chapter der Association of Black Journalists und arbeitete als Radio-Journalist und Taxifahrer.

Am 1. Dezember 1981 wurde er am Tatort der Erschießung des Polizisten Daniel Faulkner verhaftet und im Juni 1982 nach einem nur 17 Tage dauernden Prozess zum Tode verurteilt. Seitdem befand er sich fast 30 Jahre lang im Todestrakt.

Am 7. Dezember 2011 gab die Staatsanwaltschaft von Philadelphia bekannt, dass sie darauf verzichten werde, die Verhängung der Todesstrafe weiter zu verfolgen. Damit ist das Todesurteil gegen Abu-Jamal in lebenslängliche Haft umgewandelt. Seine einzige Chance auf Freiheit ist nunmehr ein neuer Prozess, bei dem er seine Unschuld beweisen kann. Die juristische Hürde dafür ist hoch, aber Verteidigung und Solidatitätsbewegung arbeiten dafür.