Exil

Aus dem Gälischen von Gabriele Haefs
ISBN: 978-3-89771-642-1
Erscheinungsdatum 30. Januar 2000
156 Seiten, Hardcover

18,00 

Kategorie:

Ó Conaire hat als Erster den Nachweis erbracht, dass sich auch mit der gaelischen Sprache eine urbane Welt und die komplizierte Psyche einer heillos gebrochenen Figur erfassen lässt. In diesem Roman spürt man noch die irischen Traditionen mündlichen Erzählens.
Der erste moderne Großstadtroman der irischen Literatur. Tragisch, seltsam, bunt wie das Leben.

So tragisch die Geschehnisse sind, es ist ein witziges Buch, mitreißend und spannend; eine überzeugende Schilderung des Lebens der untersten Schichten um die Jahrhundertwende, der Tricks, Hoffnungen und Illusionen derer, die keine Chancen haben.

“Mit Exil ermöglicht der Unrast Verlag den deutschen Lesern nun die Entdeckung eines fast hundert Jahre alten, hochmodernen Romans, der zudem nicht auf dem Umweg übers Englische, sondern unmittelbar aus dem Irischen übersetzt wurde.”
H.G. Pflaum in der Süddeutschen Zeitung

Der Autor wird auch heute noch/wieder besungen:

cic.ie
Oisín & Conal Hernon – Up and Coming – Ó Ghlúin go Glúin

Informationen zu der Autor*in

Pádraic Ó Conaire wurde 1883 in Galway geboren und wuchs nach dem frühen Tod seiner Eltern bei seinem Großvater in Ros Muc, Connemara, auf. Nach der Jahrhundertwende ging er nach London und arbeitete dort als Schreiber in irgendeinem Amt (die Biographen teilen nicht mit, in welchem). Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs kehrte er nach Irland zurück und beschloß, ausschließlich in irischer Sprache zu schreiben, wovon er natürlich nicht reich werden konnte. (Zum Vergleich: Der bereits erwähnte Kollege Seosamh Mac Grianna, der ebenfalls vom Schreiben nicht leben konnte, versuchte sein Glück als Übersetzer, er übersetzte u.a. die Romane Ben Hur und Ivanhoe ins Irische und fand das so schrecklich, daß er in Depressionen versank und selber gar nichts mehr zu Papier brachte.) Beim Osteraufstand 1916 kämpfte er unter der Führung seines Connradh na Gaeilge (Gälische Liga)-Genossen Michael Collins. 1918 veröffentlichte er einen Band mit Erzählungen, die alle mit dem Aufstand zu tun haben, so ungefähr die erste belletristische Verarbeitung dieses Themas überhaupt. Exil ist sein einziger Roman, ansonsten verfaßte er über vierhundert Kurzgeschichten, einige Theaterstücke und zahllose Zeitungsartikel.
Er starb 1929 im Armensaal eines Dubliner Krankenhauses, seine Kleidung, eine Pfeife, ein Priem Kautabak, ein Apfel und ein Taschenmesser machten seine gesamte Hinterlassenschaft aus.