Die AutorInnen stellen die Frage, ob Wissen und Kenntnisse »historischer Tatsachen« im Zentrum der historisch-politischen Arbeit stehen sollen oder der Blick auf die Bedingungen der Wissens- und Tatsachenproduktion. Erinnerungskulturen spiegeln gesellschaftliche Verhältnisse, Auseinandersetzungen und Problemlagen wider. Hierzu gehören geschlechtsspezifische Perspektiven, die Frage nach der Teilhabe von MigrantInnen und nicht zuletzt die Debatte um den Ansatz einer Pädagogik der Menschenrechte.
“…mit ‘Erinnerungskulturen im Dialog’ (liegt) ein Sammelband vor, der vielseitige Perspektiven und zahlreiche Annäherungen an aktuelle Fragestellungen der historisch-politischen Bildung ermöglicht.” Thomas Altmeyer, informationen Nr. 64, 11/2006. Studienkreis: Deutscher Widerstand.
aus dem Inhalt:
Anette Warring: Demokratische Erinnerungspolitik zwischen stabilen Werten und Reflexivität
Stein Ugelvik Larsen: Nachdem der Stein ins Wasser geworfen wurde – Die Rolle der Erinnerung in der historischen Rekonstruktion
Mechtild Gilzmer: Zwischen Mythos, Trauma und Tabu. Französische Vergangenheitsbewältigung nach 1945
Michel Cullin: Das Unbegreifliche begreifen und vermitteln – Zur Erinnerungsarbeit im Deutsch-Französischen Jugendwerk
Jan Grosfeld: Das Verhältnis der polnischen Bevölkerung zu Shoah und Judentum nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Systems
Hartmut Ziesing: Polnische Erinnerungskultur und die Herausforderungen für die Gedenkstättenarbeit in der IJBS Oswiecim/Auschwitz
Bernd Faulenbach: Erinnerungsarbeit und demokratische politische Kultur heute
Annegret Ehmann: Aktuelle Fragestellungen in der historisch-politischen Bildung
Astrid Messerschmidt: Erinnerung jenseits nationaler Identitätsstiftung Perspektiven für den Umgang mit dem Holocaust-Gedächtnis in der Bildungsarbeit
Regina Scheer: »Ewiges Gedenken« im Wandel Politische Gedenkzeichen in Brandenburg
Wolfgang Meseth: »Auschwitz« als Bildungsinhalt in der deutschen Einwanderungsgesellschaft
Ülfet Talu: Historisch-politische Bildung aus MigrantInnensicht
Mechthild Kiegelmann: Die soziale Dimension historischen Lernens in Gedenkstätten
Stefan Küchler: Rechtsextremismus und Schule Erfahrungen einer Schule aus Sachsen-Anhalt
Gesa Becher: Fotografieren in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme – Fotografien aus dem Ausstellungsprojekt »Andenken – Gedenken«
Jens Michelsen: Von der Begegnung zum Bild Zeitzeugenschaft in der kommunikativen und kulturellen Erinnerung
Katharina Hoffmann: Lebensgeschichtliche Erinnerungen als Gegenstand der historisch-politischen Bildungsarbeit? Möglichkeiten und Grenzen in der Vermittlung von Geschichte
Gerrit Kaschuba: Kollektives Erinnern von Zeitzeuginnen. Geschlechterperspektiven in der historisch-politischen Bildung
Stephanie Marra: Zeitgeschichtliche Online-Angebote zwischen Popularität und Wissenschaft
Rebecca Picht: Vergegenwärtigung und Erinnerung als kontinuierliche Herausforderung zur Interaktion – Leitideen zum Einsatz neuer Informationstechnologien am Jüdischen Museum Berlin
Erika Hirsch: »Was findest du bloß an diesem Typen?« – Möglichkeiten von Theaterarbeit in der historisch-politischen Bildung
Klaus Maiwald: Pastor Wilhelm Mensching – Ein Schülerwettbewerb und seine Folgen
Lore Kleiber: Die Rekonstruktion beruflicher Milieus im historischen Kontext des Nationalsozialismus Konzept für eine andere, aktive Geschichtsaneignung in der Gedenk und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz
Matthias Heyl: Dass der Unterricht sich in Soziologie verwandle. Erziehung nach und über Auschwitz
Heike Deckert-Peaceman · Gottfried Kößler: Konfrontationen Impulse für die Auseinandersetzung mit Geschichte und Wirkung des Holocaust im Kontext von Menschenrechtserziehung