Einwanderung im deutschen Alltagsdiskurs

Eine diskursanalytische Untersuchung
ISBN: 978-3-89771-743-5
300 Seiten, softcover

25,00 

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Edition DISS Bd. 14

Rassismus und Antisemitismus haben die gesellschaftliche Diskussion in den letzten Jahren in Deutschland stark beeinflusst.
Anlass dazu waren sowohl extrem rechts motivierte Anschläge auf Einwander_innen und Flüchtlinge und die sie begleitenden medialen und politischen Stimmen aus der »Mitte der Gesellschaft«, die in hohem Maße rassistisch aufgeladen waren bzw. sind. Gleichzeitig wurde diese Entwicklung von einem Teil der bundesrepublikanischen Öffentlichkeit auch mit Besorgnis verfolgt. Daraus resultierten unterschiedliche Initiativen und Programme, mit denen Diskriminierung und Rassismus abgebaut werden sollen. Diese Maßnahmen richten sich häufig an Jugendliche und/oder ostdeutsche Personen, die als besonders gefährdet gelten. Doch rassistisches Denken und Handeln ist Bestandteil des gesamten Alltagsdiskurses in Deutschland. Das haben die bisherigen Diskursanalysen des DISS aus den letzten Jahren eindringlich verdeutlicht.
Greencard und Zuwanderungsgesetz sowie die Ereignisse um dem 11. September 2001 mit ihren kriegerischen und terroristischen Folgen haben die Konstellationen dieses Diskurses entscheidend verändert. Doch gilt dies auch für seine Aussagen?
Das DISS hat deshalb eine neue Tiefeninterviewstaffel aufgelegt und diskursanalytisch ausgewertet, um Veränderungen und Kontinuitäten im Alltagsdiskurs festzuhalten.
Mit ihr sollen die derzeit dominanten diskursiven Strukturen und Aussagenkomplexe herausgearbeitet werden, die das Denken und Handeln der Bürger_innen (re-)produzieren.
Männer und Frauen deutscher Herkunft (und in der Regel christlichen Glaubens), unterschiedlichen Alters und aus unterschiedlichen sozialen Stellungen äußerten sich zu Einwanderung und daran angrenzende Themen. Aktuelle Debatten wie die um das Holocaust-Mahnmal oder Zwangsarbeiter_innenentschädigungen wurden ebenso zum Gegenstand ihrer Betrachtungen wie die Ereignisse im Nahen Osten und die Haltung von Deutschland hierzu.
Es sind inhaltliche Verschiebungen festzustellen, die allerdings in ihrer Gesamtheit den rassistischen Bodensatz des Diskurses nicht beeinflussen. Trotzdem ist festzuhalten, dass eine Sensibilisierung für Ausgrenzungsprozesse im Alltag deutlich zugenommen hat.

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Informationen zu der Autor*in

Dr. Margarete Jäger ist Kulturwissenschaftlerin und stellvertretende Leiterin des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung (DISS). Ihre Forschungsschwerpunkte sind Studien zu Politik-, Medien- und Alltagsdiskursen, insbesondere in Bezug auf Gender, Rassismus, Migration, Rechtsextremismus und Krieg.