Strategien des Widerstands gegen den Zugriff disruptiver Technologien auf die entlegensten Bereiche unseres Lebens

DIVERGE!

Der Technologische Angriff im pandemischen Ausnahmezustand
ISBN: 978-3-89771-085-6
Erscheinungsdatum 21. April 2021
188 Seiten, Softcover

14,00 

Die derzeitige Corona-Krise macht ein Abweichen (engl.: diverge) von technokratisch vorgegebenen Pfaden nicht gerade leichter, aber umso notwendiger. Wir erleben einen durch die Pandemie befeuerten Technologischen Angriff auf alle Bereiche der Gesellschaft und die Ökonomisierung der entlegensten Winkel unseres Lebens. Erschienen Ansätze der Verhaltensökonomie den meisten (zumindest in Deutschland) lange als subtil ›zukünftig‹, präsentieren sich Methoden zum Bevölkerungsmanagement seit der Corona-Pandemie wie entfesselt. Die Krise wird zum Anlass genommen, um die Durchsetzung disruptiver Technologien zu beschleunigen, was zu einem Rückschritt in paternalistische Verhaltenslenkungsmuster führt, die bereits vor 70 Jahren nicht ›fortschrittlich‹ waren.

In seinem neusten Buch geht das çapulcu redaktionskollektiv den leider hochaktuellen Ausprägungen in der Gesundheits- und Klimakrise sowie ihren Wurzeln in der Kybernetik und dem eng verwandten Behaviorismus nach.

Außerdem beleuchtet es die globalen Machtverschiebungen und – in sozial- und wirtschaftspolitischer Hinsicht – kriegerischen Auseinandersetzungen im Kampf um die technologisch-politische Vorherrschaft. Durch den ›Schub des digitalisierenden Virus‹ wird auch das Verhältnis zwischen politischen Eliten und technologischer Avantgarde neu ausgerichtet. Das Vorhaben, eine digitale und global einsetzbare Währung auf den Weg zu bringen, spielt dabei eine nicht unerhebliche Rolle.

»Interview mit Lars vom redaktionskollektiv capulcu über DIVERGE!« – RadioBlau, Leipzig, 10. Juli 2021

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Informationen zu der Autor*in

Çapulcus sind (türkisch) ›Wegelagerer‹ bzw. ›Nichtsnutze‹. Der damalige Ministerpräsident Erdogan versuchte mit dieser Bezeichnung, die Regierungsgegner*innen der breiten Revolte 2013 zu diffamieren. Statt über die Gezi-Proteste in Istanbul zu Beginn des Aufstands zu berichten, ließ Erdogan eine Pinguin-Dokumentation im Staats-Fernsehen zeigen. Der Widerstand machte daraufhin den Pinguin zu seinem Symbol. Die Revoltierenden nannten sich fortan Çapulcus.

Das çapulcu redaktionskollektiv ist eine Gruppe technologie-kritischer Aktivist*innen und Hacktivist*innen, die seitdem ihre Arbeit solidarisch in diesen Kontext stellt. Sie veröffentlicht Texte in verschiedenen linken Medien, bringt regelmäßig Broschüren heraus und bietet Diskussionen, Seminare und Schulungen für linke Aktivist*innen, Journalist*innen und Anwält*innen an.

Mehr Informationen auf capulcu.blackblogs.org

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