Dichtung zum Nachdenken

Die Nacht – Die Ferne durchschreiten

Prosadichtung
Aus dem Spanischen übersetzt von Helga Castellanos und Christa Fabry de Orias
ISBN: 978-3-89771-647-6
98 Seiten, Hardcover

14,00 

Kategorie:

Die Nacht

Dieses außerordentlich dichte Werk von Jaime Saenz – an dem zweifelsohne all diejenigen Gefallen finden werden, denen unser materiell geprägter Alltag ohne Geheimnisvolles nicht genügt – stellt im Grunde die Erkenntnis dar, dass die Welt den Unbequemen nicht will:

»Was sie will, ist, dass du gehst und verschwindest
– Was sie will, ist, dass du nicht mehr hier bist.«

Der Welt und somit dem Schmerz, der Angst, dem Unbehagen kann man nur entgehen durch das Eintauchen in die Nacht:

»Viele Dinge, sehr seltsame, leuchten im Licht der Nacht
– die Dinge werden wieder zu dem, was sie sind,
– und man selbst wird zu dem, was man ist.«

Die Ferne durchschreiten

Auch in diesem Werk ist Jaime Saenz ein Suchender, einer der im Begriff ist, die Ferne zu durchschreiten, die ihn von dem Gesetz der Welt trennt. Das Hier und Jetzt, die Menschen mit ihrem Gehabe, ihrer Moral, ihren Ticks und Eitelkeiten und ihrem Geschrei, wenn sie glauben, ihre kostbare Existenz sei bedroht, muss man einfach nur ertragen, »wer weiß, warum«. Die Sehnsucht des Dichters gilt jedoch dem Unvergänglichen:

»In der tiefen Dunkelheit der Welt
muß es die Weisheit geben«

»Die Dunkelheit ist das Gesetz der Welt«

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Informationen zu der Autor*in

Jaime Saenz (1921-1986, La Paz, Bolivien) schrieb ca. 20 Werke und zählt in Lateinamerika zu den großen Schriftstellern. Im Ausland ist er bisher jedoch weitgehend unentdeckt, da Bolivien noch immer ein weißer Fleck auf der literarischen Landkarte ist. Saenz hat sich selbst nie um öffentliche Anerkennung bemüht, er lebte nur für das Schreiben. Viele Jahre seines Lebens empfand er das Tageslicht als Bedrohung, schlief während des Tages und wurde erst nachts aktiv. Es verwundert daher nicht, daß seine Themen Kälte, Ferne, Raum, Nacht, Körper und Tod heißen.

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