Als sechsjähriges Mädchen wird AnNisa von der Großmutter einem Schlepper überantwortet und mit dem Flugzeug nach Deutschland geschickt, um dem kriegerischen Wüten in ihrem Herkunftsland zu entkommen. Die Zerrissenheit zwischen der kaum erinnerbaren Heimat und dem Erleben in Deutschland, der Suche nach Heimat und Zugehörigkeit prägen ihr Werk. AnNisas Leben ist ein Leben »dazwischen«: »Ich lächele mit dem Gewicht zweier Welten auf meinen Schultern und versuche, nicht zusammenzubrechen.«
Das Leben im kalten Deutschland, zehn Jahre lang mit einer Kettenduldung und viele Jahre in einer Flüchtlingsunterkunft, ist geprägt von Enge, menschlicher Kälte und Rassismus. AnNisa fragt: Wie verdient man sich das »Recht hierherzugehören«?
Ihre Identitäten werden durch die gesellschaftliche Vereinnahmung geprägt, durch Zuschreibung, durch Entfremdung. Wer darf sie sein und wer nicht?
AnNisa hat den Mut, sich auf den Weg zu sich selbst zu machen und keine Grenzen zu akzeptieren, die andere ziehen. Indem sie den Frieden sucht und die Freiheit findet, zu sich selbst zu stehen, baut AnNisa Brücken zwischen Krieg und Frieden, zwischen Schmerz und Heilung: »Wir sind unsere eigenen Brücken zum Frieden. – Ich möchte Dich einladen in eine Welt über Meeresbrücken hinaus.«