Von wegen »hakuna matata« in der von Disney beherrschten Musicalszene

Der König der Raubtiere

Orientalismus, Rassismus und kulturelle Aneignung in Disneys Musicalwelt
ISBN: 978-3-89771-619-3
Erscheinungsdatum 10. Oktober 2024
276 Seiten

19,80 

Warum werden in Disneys Musical »Tarzan« die Affen von Schwarzen Schauspieler*innen dargestellt? Was klingt so »arabisch« an den Nächten von »Aladdin«? Und wer verdient eigentlich an den afrikanischen Masken aus dem »König der Löwen«?

Der Musikethnologe Nepomuk Riva wirft einen facettenreichen Blick auf die deutsche Musicalszene, die seit zwei Jahrzehnten vom Disney-Konzern dominiert wird. Anhand von Produktionen, die an außereuropäischen Schauplätzen spielen, kritisiert er rassifizierende Produktionspraktiken sowie kulturelle Aneignung, orientalisierende Inhalte und Musik in den Inszenierungen.

Interviews mit Sänger*innen, Produzent*innen und Fans gewähren seltene Einblicke in die Berufswelt von BIPoC-Musicaldarsteller* innen und öffnen die Augen für die komplexen Hierarchien innerhalb der Szene und die daraus resultierenden widersprüchlichen Wahrnehmungen.

Es wird klar, dass Disneys Musicals keineswegs harmlose Massenunterhaltung sind, sondern zentrale gesellschaftspolitische Fragen nach Vielfalt, Toleranz und Gleichberechtigung verhandeln. Doch sichtbar werden auch ermutigende Wege des Widerstands und der Selbstermächtigung.

»Rassismus als Familienunterhaltung« Gespräch mit Autor Nepomuk Riva – Deutschlandfunk Kultur, 29. Oktober 2024 [10:37 min.]


Lesung von Nepomuk Riva auf der Leseinsel unabhängiger Verlage, Frankfurter Buchmesse 2024 – Kurt Wolff Stiftung, 25. Oktober 2024 [27:27 min.]


»Rassismus in Disneys Musicalwelt« Gespräch mit Autor Nepomuk Riva – Deutschlandfunk, 14. Oktober 2024 [08:50 min.]


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Informationen zu der Autor*in

Nepomuk Riva ist Musikethnologe und promovierte über Kameruner Kirchenmusik. Er war Koordinator des DAAD-Graduiertenkollegs Performing Sustainability in einer Kooperation der Universitäten Hildesheim, Cape Coast (Ghana) und Maiduguri (Nigeria). 2022 bis 2024 war er Vertretungsprofessor an der Universität Würzburg. Er forscht zu rassistischen deutschen Kinderliedern und zum deutschen Afrikabild in der Musik, vor allem anhand Schwarzer Opernsänger*innen und Diskriminierungserfahrungen Schwarzer Musikstudierender.