›Urbane Räume‹ und ›Europa als hegemoniales Raumprojekt‹

Der Kampf um Räume

Neoliberale und extrem rechte Konzepte von Hegemonie und Expansion
ISBN: 978-3-89771-763-3
Erscheinungsdatum 30. Dezember 2013
224 Seiten, broschiert

19,80 

Kategorie:

Der Band widmet sich aktuellen Aneignungsweisen und Transformationen gesellschaftlicher und politischer Räume und untersucht darauf bezogene Diskurse. Im Mittelpunkt stehen zum einen urbane Räume, die, verursacht durch eine neoliberale Stadtentwicklungspolitik, unter einem gewaltigen Veränderungsdruck stehen, der die städtische Bevölkerung soziokulturell und sozialräumlich immer weiter auseinander zu rücken droht. Die sozialen Umbrüche, die von der ›neoliberalen‹ oder ›unternehmerischen‹ Stadt systematisch produziert werden, können wiederum – in den strukturgeschwächten Stadtteilen des Ruhrgebiets z.B. – Anknüpfungspunkt für eine ›Raumergreifungsstrategie‹ von rechts sein.

Der zweite Schwerpunkt, ›Europa als hegemoniales Raumkonzept‹ beschäftigt sich mit einer globalen geopolitischen Perspektive, die sich aus der derzeitigen Krise des Euroraums ergibt. Der Satz »Europa spricht Deutsch« evoziert die Frage nach historischen Diskursen deutscher Hegemonial- und Expansionspolitik in Europa und ihrer Reaktualisierung, zum einen in modifizierter Form im Rahmen einer neoliberalen Austeritätspolitik, zum anderen in Form einer Wiederanknüpfung in extrem rechten Diskursen.

 

Informationen zu der Autor*in

Helmut Kellershohn war Lehrer im Höheren Schuldienst. Er ist Mitbegründer des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung (DISS) und Mitarbeiter im AK rechts und im AK Gesellschaftstheorie. Zuletzt leitete er das vom Wissenschaftsministerium NRW geförderte Projekt Konzepte und Debatten der Neuen Rechten zu Fragen der Wirtschafts- und Sozialpolitik. Er war Mitinitiator und bis 2024 Mitherausgeber der Zeitschrift für Rechtsextremismusforschung (Budrich Verlag). Zahlreiche Veröffentlichungen vor allem im Bereich der Rechtsextremismusforschung.

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Jobst Paul ist promovierter Sprach- und Literaturwissenschaftler und wissenschaftlicher Mitarbeiter des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung (DISS). Seine Arbeitsschwerpunkte sind die ideologischen Grundlagen westlicher Ausgrenzungskonstrukte. Er veröffentlichte Bücher und zahlreiche Aufsätze zur Ethik, u.a. zum Menschenbild in den Biowissenschaften. 2005/06 leitete er das Forschungsprojekt ›Staat, Nation, Gesellschaft‹, das sich mit den gesellschaftspolitischen Interventionen der deutsch-jüdischen Publizistik im 19. Jahrhundert beschäftigte. Derzeit koordiniert er das Editionsprojekt ›Deutsch-jüdische Autoren des 19. Jahrhunderts. Schriften zu Staat, Nation, Gesellschaft‹.