Der Aufstand der Kronstädter Matrosen von 1921 gehört wohl zu den dramatischsten Ereignissen in der jungen Sowjetunion. Er verkörperte für viele AnarchistInnen und Sozialrevolutionäre die Chance auf einen ›dritten Weg‹, jenseits von Parteiautokratie und Diktatur des Proletariats.
Volin berichtet über die Ereignisse in der ca. 16.000 Mann starken Militärfestung Kronstadt: Die Matrosen und Arbeiter nahmen ihre Belange selbst in die Hand – ihre Forderungen waren denkbar einfach: Sozialismus ohne Kader und selbsternannte ›Avantgarde‹. Schlechte Wohnungen, schlechte Kleidung, schlechte Lebensmittel, schlechte Arbeitsbedingungen im 4. Jahr nach der Revolution erforderten ihrer Ansicht nach die Selbstorganisation. Die Festung schloß sich zu einer freien Kommune zusammen, um die Forderungen der Revolution umzusetzen, für die viele ihr Leben gelassen hatten …