Dead Men Working

Gebrauchsanweisungen zur Arbeits- und Sozialkritik in Zeiten kapitalistischen Amoklaufs
ISBN: 978-3-89771-427-4
Erscheinungsdatum 30. April 2005
304 Seiten, softcover

18,00 

Nach ‘Manifest gegen Arbeit und Feierabend’ aktuelle Attacken gegen Hetze, Verelendung und Ausgrenzung.

Die derzeitige Generalmobilmachung gegen den Sozialstaat, die zunehmende Repression gegen Arbeitslose und Ausgegrenzte und die Schaffung eines breiten Sektors von Elendsarbeit sind noch nicht das letzte Wort einer Krisenverwaltung der Arbeits- und Warengesellschaft, die auch in den Weltmarktzentren immer brutalere Züge annimmt.
Je klarer zu Tage tritt, dass die rasante Produktivitätsentwicklung immer mehr Arbeit überflüssig macht, desto heftiger klammert sich diese Gesellschaft an die entgegengesetzte Perspektive. Unter der Prämisse „Arbeit schaffen um jeden Preis“ werden die Potentiale gesellschaftlichen Reichtums rücksichtslos der kapitalistischen Form geopfert. Die gesellschaftliche Opposition zeigt sich angesichts der immer neuen Zumutungen gelähmt. Aus ihrer Paralyse kann sie nur herausfinden, wenn sie aufhört, die Diktatur von Arbeit und Warenproduktion fraglos zu akzeptieren und stattdessen in ihr das zentrale Problem dieser Gesellschaft erkennt.

Presse

“Sie [die AutorInnen] setzen nicht auf eine Lohnarbeiterschaft als vermeintlich revolutionäres Subjekt und Träger einer “emanzipativen Botschaft”. Sie plädieren für “radikale Gesellschaftskritik” – für Aufklärung über den “herrschenden Arbeits- und Konkurrenzwahn”. Ihre Kritik will “die Unerträglichkeit und die Unhaltbarkeit der Arbeits- und Warengesellschaft beim Namen” nennen und damit jene Oppositionellen unterstützen, die sich mit “einem Leben als Konkurrenzautomaten und Selbstverkäufer” nicht abfinden.”
Rudolf Walther, Frankfurter Rundschau

‘Buch der Woche’auf der Startseite des Österreichischen Gewerkschaftsbundes

“Ein bemerkenswerter Sammelband von Eindrücken der absurden Widersprüchlichkeit zwischen Arbeitsdruck und Arbeitsmangel, Arbeitsmoral und Arbeitslosigkeit. Das Buch müsste angesichts der gesellschaftlichen Situation den Status Bestseller spielend erreichen, mittelbar oder unmittelbar betroffen von der Thematik sind wir schließlich alle.”
Gesundheitsladen-Rundbrief 3/2004

“Es ist ein Lesebuch, das man immer in die Hand nehmen kann, wenn man sich fragt: Wozu das alles? Und: Bin ich der einzige, der sich diese Frage stellt? Es ist ein Buch, das vielleicht mit dazu beitragen kann, daß man sich dazu entschließt, a) sein Leben und b) die Gesellschaft verändern zu wollen. Ob man es dann aber tatsächlich auch ernsthaft versucht, ist eine andere Frage. Das kann das Buch — wie alle anderen seiner Thematik — natürlich nicht leisten, das müssen wir schon selber tun.”
Bernhard Redl, in akin, Nr. 20

“Die AutorInnen von ‘Dead Men Working’ kritisieren zurecht die Ausrichtung der Warengesellschaft auf monetären Reichtum. Jeden Tag kann man nachvollziehen, wie die ‘stofflichen’ Bedürfnisse der Menschen hinter die so genannten Sachzwänge der Akkumulation von abstrakten ‘Werten’ in Banken, Sparkassen und Aktiendepots zurücktreten müssen. Die AutorInnen kritisieren auch den fragwürdigen Arbeitsbegriff, auf den sich nicht zuletzt auch die ArbeiterInnebewegung immer wieder bezogen hat. Die Kritik der ‘Arbeit’ als historisch konstruiert und zutiefst ideologisch ist für eine radikale Gesellschaftskritik unerlässlich. Arbeit ist für die meisten Menschen ein nervtötendes, krankmachendes, zeitraubendes Unterfangen. Und gerade die unter ‘Arbeit’ subsumierten Tätigkeiten sind für die menschliche Reproduktion oft komplett unnötig, sogar widersinnig.
… heute (kommt) keine politische Bewegung an der Utopie einer Negation von Arbeit und Verwertung vorbei. Schon aus diesem Grund lohnt sich die Lektüre von ‘Dead Men Working’.”
Carl Mosel, analyse und kritik 487

“Wenn in Zeiten zunehmender struktureller Arbeitslosigkeit ein weiteres Buch zum Thema Arbeit erscheint, so mag das nicht weiter verwundern. Mit dem im Unrast-Verlag erschienenen Sammelband „Dead Men Working“ liegt allerdings ein außergewöhnliches Werk vor: Statt Rezepte und Vorschläge zu präsentieren, wie Arbeitsplätze geschaffen, Standorte gesichert und Qualifikationen von Arbeitslosen erhöht werden können, sehen die AutorInnen die selbstzweckhafte Verwertung menschlicher Arbeit in der Warenproduktion als das Grundübel an. Durch diesen radikalen Ansatz erfolgt eine deutliche Abgrenzung zum gesellschaftskritischen Mainstream, da nach ihm der Kapitalismus nicht gezähmt oder reformiert werden könne, sondern überwunden werden müsse.”
Michael Katzmayr, Progress, 3/ 2005, Bundesweite Zeitschrift der österreichischen HochschülerInnenschaft

Informationen zu der Autor*in

Ernst Lohoff, geb. 1960, lebt in Nürnberg. Studierte Soziologie, und sammelte über viele Jahre Erfahrungen als ›Sozialschmarotzer‹. Er gehörte zu den Gründervätern der Theoriezeitschrift Krisis und reproduziert sich derzeit als (vogel)freier Publizist. Er ist der Autor von Der Dritte Weg in den Bürgerkrieg. Jugoslawien und das Ende der nachholenden Modernisierung, Bad Honnef 1996. Ko-Autor des Manifest gegen die Arbeit, hg. von der Gruppe Krisis 1999. Mitherausgeber von Feierabend! Elf Attacken gegen die Arbeit, Hamburg 1999. Er hat einen erwachsenen Sohn.

Informationen zu der Autor*in

Karl-Heinz Lewed, geb. 1960, freier Publizist und Mitarbeiter der Zeitschrift Krisis, lebt in Nürnberg mit Partnerin und einem vierzehnjährigen Sohn. Studierte in Erlangen, Arbeitsschwerpunkt in den letzten Jahren: Aufklärungskritik und Kritik der Rechtsform unter der Perspektive der Abspaltung.

Informationen zu der Autor*in

Maria Wölflingseder, geb. 1958 in Salzburg, seit 1977 in Wien. Sozialakademie; Studium der Pädagogik und Psychologie. Arbeitsschwerpunkt: Analyse und Kritik von Esoterik, Biologismus und Öko-Feminismus. Zahlreiche Publikationen. Gemeinsam mit Gero Fischer Herausgabe von »Biologismus - Rassismus - Nationalismus. Rechte Ideologien im Vormarsch«, Wien 1995. 1999 und 2001 Lehrauftrag und Gastprofessur an der Universität Klagenfurt. Redaktionsmitglied der Streifzüge seit Anbeginn. Bis 2000 Redaktionskoordination bei Weg und Ziel. Nicht nur in der Theorie zu Hause, sondern auch in der Literatur, insbesondere in der slawischen. Veröffentlichungen von Lyrik sowie Buch-Rezensionen.

Mitglied der Redaktion Streifzüge

Informationen zu der Autor*in

Norbert Trenkle, geb. 1959, aufgewachsen in Lateinamerika und schon seit vielen Jahren in Nürnberg lebend. Durch ein Ökonomiestudium geschädigt, wurde er in die Ökonomiekritik getrieben. Er ist Redakteur der Zeitschrift Krisis, publiziert gelegentlich in anderen Zeitschriften und Zeitungen wie iz3w, ist Ko-Autor des Manifest gegen die Arbeit, hg. von der Gruppe Krisis 1999 sowie Mitherausgeber von Feierabend! Elf Attacken gegen die Arbeit, Hamburg 1999. Durch seine Kinderlosigkeit trägt er zum Aussterben der Deutschen bei.