Nach ‘Manifest gegen Arbeit und Feierabend’ aktuelle Attacken gegen Hetze, Verelendung und Ausgrenzung.
Die derzeitige Generalmobilmachung gegen den Sozialstaat, die zunehmende Repression gegen Arbeitslose und Ausgegrenzte und die Schaffung eines breiten Sektors von Elendsarbeit sind noch nicht das letzte Wort einer Krisenverwaltung der Arbeits- und Warengesellschaft, die auch in den Weltmarktzentren immer brutalere Züge annimmt.
Je klarer zu Tage tritt, dass die rasante Produktivitätsentwicklung immer mehr Arbeit überflüssig macht, desto heftiger klammert sich diese Gesellschaft an die entgegengesetzte Perspektive. Unter der Prämisse „Arbeit schaffen um jeden Preis“ werden die Potentiale gesellschaftlichen Reichtums rücksichtslos der kapitalistischen Form geopfert. Die gesellschaftliche Opposition zeigt sich angesichts der immer neuen Zumutungen gelähmt. Aus ihrer Paralyse kann sie nur herausfinden, wenn sie aufhört, die Diktatur von Arbeit und Warenproduktion fraglos zu akzeptieren und stattdessen in ihr das zentrale Problem dieser Gesellschaft erkennt.
Presse
“Sie [die AutorInnen] setzen nicht auf eine Lohnarbeiterschaft als vermeintlich revolutionäres Subjekt und Träger einer “emanzipativen Botschaft”. Sie plädieren für “radikale Gesellschaftskritik” – für Aufklärung über den “herrschenden Arbeits- und Konkurrenzwahn”. Ihre Kritik will “die Unerträglichkeit und die Unhaltbarkeit der Arbeits- und Warengesellschaft beim Namen” nennen und damit jene Oppositionellen unterstützen, die sich mit “einem Leben als Konkurrenzautomaten und Selbstverkäufer” nicht abfinden.”
Rudolf Walther, Frankfurter Rundschau
‘Buch der Woche’auf der Startseite des Österreichischen Gewerkschaftsbundes
“Ein bemerkenswerter Sammelband von Eindrücken der absurden Widersprüchlichkeit zwischen Arbeitsdruck und Arbeitsmangel, Arbeitsmoral und Arbeitslosigkeit. Das Buch müsste angesichts der gesellschaftlichen Situation den Status Bestseller spielend erreichen, mittelbar oder unmittelbar betroffen von der Thematik sind wir schließlich alle.”
Gesundheitsladen-Rundbrief 3/2004
“Es ist ein Lesebuch, das man immer in die Hand nehmen kann, wenn man sich fragt: Wozu das alles? Und: Bin ich der einzige, der sich diese Frage stellt? Es ist ein Buch, das vielleicht mit dazu beitragen kann, daß man sich dazu entschließt, a) sein Leben und b) die Gesellschaft verändern zu wollen. Ob man es dann aber tatsächlich auch ernsthaft versucht, ist eine andere Frage. Das kann das Buch — wie alle anderen seiner Thematik — natürlich nicht leisten, das müssen wir schon selber tun.”
Bernhard Redl, in akin, Nr. 20
“Die AutorInnen von ‘Dead Men Working’ kritisieren zurecht die Ausrichtung der Warengesellschaft auf monetären Reichtum. Jeden Tag kann man nachvollziehen, wie die ‘stofflichen’ Bedürfnisse der Menschen hinter die so genannten Sachzwänge der Akkumulation von abstrakten ‘Werten’ in Banken, Sparkassen und Aktiendepots zurücktreten müssen. Die AutorInnen kritisieren auch den fragwürdigen Arbeitsbegriff, auf den sich nicht zuletzt auch die ArbeiterInnebewegung immer wieder bezogen hat. Die Kritik der ‘Arbeit’ als historisch konstruiert und zutiefst ideologisch ist für eine radikale Gesellschaftskritik unerlässlich. Arbeit ist für die meisten Menschen ein nervtötendes, krankmachendes, zeitraubendes Unterfangen. Und gerade die unter ‘Arbeit’ subsumierten Tätigkeiten sind für die menschliche Reproduktion oft komplett unnötig, sogar widersinnig.
… heute (kommt) keine politische Bewegung an der Utopie einer Negation von Arbeit und Verwertung vorbei. Schon aus diesem Grund lohnt sich die Lektüre von ‘Dead Men Working’.”
Carl Mosel, analyse und kritik 487
“Wenn in Zeiten zunehmender struktureller Arbeitslosigkeit ein weiteres Buch zum Thema Arbeit erscheint, so mag das nicht weiter verwundern. Mit dem im Unrast-Verlag erschienenen Sammelband „Dead Men Working“ liegt allerdings ein außergewöhnliches Werk vor: Statt Rezepte und Vorschläge zu präsentieren, wie Arbeitsplätze geschaffen, Standorte gesichert und Qualifikationen von Arbeitslosen erhöht werden können, sehen die AutorInnen die selbstzweckhafte Verwertung menschlicher Arbeit in der Warenproduktion als das Grundübel an. Durch diesen radikalen Ansatz erfolgt eine deutliche Abgrenzung zum gesellschaftskritischen Mainstream, da nach ihm der Kapitalismus nicht gezähmt oder reformiert werden könne, sondern überwunden werden müsse.”
Michael Katzmayr, Progress, 3/ 2005, Bundesweite Zeitschrift der österreichischen HochschülerInnenschaft