Der »Mythos KI« basiert auf der Automatisierung von Arbeit auf höchstem Niveau – dies ist aber keine Intelligenz an sich

Das Auge des Meisters

Eine Sozialgeschichte Künstlicher Intelligenz
aus dem Englischen von Karina Hermes
ISBN: 978-3-89771-390-1
Erscheinungsdatum 15. Mai 2024
ca. 280 Seiten

ca. 18,00 

Nicht vorrätig

In seiner erstaunlichen Sozialgeschichte begibt sich Pasquinelli auf die Suche nach den Wurzeln der Künstlichen Intelligenz (KI) und entdeckt sie in der Entwicklung der Arbeitsteilung, in der raumbezogenen Berechnung industrieller Fertigung, in der Kontrolle kollektiven Verhaltens. Seine Demontage des Mythos von der Künstlichen Intelligenz könnte die Wogen glätten, die der – oft sehr kontrovers geführte – Diskurs über ihre Gefahren aufgeworfen hat. In jedem Fall ist es heilsam und entlastend, sich zu vergegenwärtigen, dass KI nur die Automatisierung von Arbeit auf höchstem Niveau ist, aber keine Intelligenz an sich. Denn die Antwort auf die Frage, was künstliche Intelligenz eigentlich ist, findet sich weder in der verborgenen Logik des Geistes noch in der komplexen neuronalen Physiologie des Gehirns. Auch die Vorstellung, KI könne eines Tages autonom denken oder gar Gefühle entwickeln, bleibt reine Fantasie.

»Wir sind umgeben von Geschichten über KI, die Arbeitsplätze bedroht, als wäre sie eine Macht, die die Arbeit von außen und von oben verfolgt. Das Auge des Meisters stellt eine solche Sichtweise radikal in Frage. Matteo Pasquinelli zeigt, dass die Arbeit die Wurzel der historischen Entwicklung der KI ist. Geschichten von Enteignung und Widerstand, Automatisierung und Kampf durchziehen die Seiten dieses leidenschaftlichen Buches, das zugleich eine beachtliche akademische Leistung und eine politische Waffe ist, um die Politik der KI neu zu überdenken.« – Sandro Mezzadra

Wenn Sie Rezensionen zu diesem Buch finden, sagen Sie uns gern Bescheid!

Informationen zu der Autor*in

Matteo Pasquinelli ist Professor für Wissenschaftsphilosophie am Institut für Philosophie und Kulturerbe der Universität Ca’ Foscari in Venedig. Seine Arbeiten sind unter anderem in den Zeitschriften AI and Society, e-flux, Multitudes, Radical Philosophy und South Atlantic Quarterly erschienen.