Biopiraterie

Kolonialismus des 21. Jahrhunderts. Eine Einführung.
Aus dem Englischen von Dana Aldea und Klaus Pedersen
ISBN: 978-3-89771-416-8
153 Seiten, softcover

14,00 

Kategorie:

“Mit diesem ‘ethisch’ motivierten Einführungsbuch legt die indische Wissenschaftlerin eine interessante nicht-westliche Perspektive vor.”
Birgit Zehetmayer, Südwind-Magazin

Mit ihrem weltweit beachteten Buch »Biopiraterie« nimmt die indische Wissenschaftstheoretikerin und Ökofeministin Vandana Shiva grundlegend Stellung zum Biokolonialismus in Weiterentwicklung der 500jährigen Geschichte kolonialer Unterdrückung und greift das geltende Patentrecht auf der Basis seiner ethischen Fragwürdigkeit und der damit verbundenen heuchlerischen Positionen an.
Eine philosophisch-ethische Einführung aus nicht westlichem Blickwinkel.

Presse:

»(…) Vandana Shiva begehrt auf gegen neue Formen von Ausbeutung und Zerstörung. kenntnisreich, scharfsinnig und radikal nimmt sie Stellung gegen den Bio-Kolonialismus. Auch wenn das bereits 1997 erstmals veröffentlichte und weltweit beachtete Buch erst jetzt in Deutsch erscheint, hat es nichts von seiner Brisanz verloren.«
WDR 3, Meinungen über Bücher

“Die Analyse der Autorin fordert Konsequenzen.”
Martina Backes, in Entwicklungspolitik

»Vandana Shiva is a burst of creative energy and intellectual power.«
The Progressive

»One of the world’s most prominent radical scientists.«
The Guardian

Aus der Perspektive westlicher Staaten, in denen die hochindustrialisierte Agrar- und Nahrungsmittelproduktion als absolut dominant erscheint, die ökonomische Verwertbarkeit von Leben geradezu als Sinnfrage gehandelt wird, mag die Position Vandana Shivas romantisierend bis antiquiert gelten: Sie setzt in ihrem jetzt in deutscher Sprache erschienen Klassiker Biopiraterie auf die klare Einvernahme essentieller Lebensbereiche durch die kommunale und regionale Gemeinschaft. Die Nahrungsproduktion, die Saatzucht, die Wasserversorgung, die Bildung und andere öffentliche Aufgaben gehören für sie in die direkte Obhut der Menschen. Nur eine solche emanzipatorische Perspektive könne gleichzeitig Demokratie, Biodiversität und eine soziale und ökologische Nachhaltigkeit garantieren.
All das hingegen, was westliche Regierungen, multinationale Konzerne und internationale Organisationen, allen voran die Welthandelsorganisation , die Weltbank und der IWF als “Freiheit” anpreisen, erweise sich aus einer Sicht des Südens als neue “autoritäre Struktur”. Nach den ersten beiden Wellen der Globalisierung, der tatsächlichen Eroberung, die vor 500 Jahren begann und der “Entwicklungs”politik, folge mit den Patenten und den geistigen Eigentumsrechten “eine säkulare Neuauflage des gleichen Kolonisationsvorhabens”.
Vandana Shiva legt aus ökofeministischer Sicht und mit absoluter Klarheit die neue Qualität dieser “dritten Welle” dar: “Jetzt braucht das Kapital neue Kolonien” und “diese neue Kolonien sind die Innenräume von Frauen, Pflanzen und Tieren”. Hiermit ginge auch eine “Entwertung der Arbeit der Frauen und in den Subsistenzwirtschaften der Dritten Welt” einher.
Die Angriffe auf diese lokalen, diversen Strukturen erfolge vor allem deshalb, weil diese sich aus Sicht des Westens der Verwertbarkeit durch zentralisierte Ökonomien entziehen. Sie produzierten zwar, trügen aber nichts zur weltwirtschaftlichen “Entwicklung” bei. Die geistigen Eigentumsrechte, die Biopiraterie, sei deshalb der Weg, den Zugriff auf diese Ressourcen zu sichern. Und zwar so weit, dass ganze Gesellschaften erschüttert, Demokratien in Frage gestellt und bisherige Freiheiten einem Konzept von “Zwang und Gewalt” unterworfen würden. Als Gegenkonzept empfiehlt sie das 1993 vom Third World Network entwickelte “Prinzip der kollektiven intellektuellen Rechte”.
Erkenntnissteigernd ist das Buch auch für westliche Globalisierungskritiker: Es setzt nicht auf eine “Globalisierung von unten”, die von vielen nördlichen Netzwerken eingefordert wird. Vielmehr steht die “Fähigkeit zur Selbstorganisation” im Vordergrund und die Notwendigkeit eines “alternativen wirtschaftlichen Paradigmas”.
von Dirk Krüger
SoZ – Sozialistische Zeitung, Januar 2003, Seite 3
http://www.members.aol.com/sozabc/0301032.htm

” … Die Autorin versteht es außerordentlich geschickt, ihre Thesen logisch und beispielhaft zu untermauern. Verblüffend nachvollziehbar ist etwas der Vergleich zwischen der ehemaligen Besetzung südlicher Länder durch europäische Herrscher und ihrer Neuauflage durch patentgeschützte ‘Biopiraterie’, die von multinationalen Unternehmen ausgeht. Vandana Schivas Wortwahl ist stets bildhaft und ebenso emotional wie ihre Reden. Mit ‘Biopiraterie’ hat sie ein Buch verfasst, das von der ersten Seite an fesselt und nichts an Aktualität eingebüßt hat. (Tamas Nagy, attac.de)
politische ökologie 81-82, Genopoly – Das Wagnis Grüne Gentechnik

“Eine Aufforderung, sich neu mit der Frage zu beschäftigen, wem Natur eigentlich gehört.”

Auszug aus der Rezension von Helga Lüdtke, ekz-Informationsdienst
Einkaufszentrale der deutschen Bibliotheken

Die Autorin
Dr. Vandana Shiva, Jahrg. 1953, Indien, Physikerin und Philosophin aus Indien, zählt zu den herausragenden DenkerInnen unserer Zeit, wenn es um die Themen Umwelt, Frauenrechte und dezentralisierte Ökonomie geht. Sie ist Direktorin der Research Foundation for Science, Technology and Ecology und Mitglied des Third World Networks. Ihr Wirken als Wissenschaftlerin und Aktivistin wurde durch verschiedene Preise gewürdigt, u.a. den alternativen Nobelpreis im Jahr 1993 und den Golden Plant Award 1997.

BIOPIRATERIE – FRAGEN & ANTWORTEN

Bücherauswahl zum Thema:
global x
La Lucha sigue – Der Kampf geht weiter
Postfordistische Guerrilla
Gesellschaftstheorie und postkoloniale Kritik
Politik und Postmoderne
Krieg ist Frieden
Der Mythos vom Krieg der Zivilisationen

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Informationen zu der Autor*in

Dr. Vandana Shiva, geb. 1953, Indien, Physikerin und Philosophin aus Indien, zählt zu den herausragenden DenkerInnen unserer Zeit, wenn es um die Themen Umwelt, Frauenrechte und dezentralisierte Ökonomie geht. Sie ist Direktorin der Research Foundation for Science, Technology and Ecology und Mitglied des Third World Networks. Ihr Wirken als Wissenschaftlerin und Aktivistin wurde durch verschiedene Preise gewürdigt, u.a. den alternativen Nobelpreis im Jahr 1993 und den Golden Plant Award 1997.