Wie ›Muslime‹ immer wieder neu zu Fremden gemacht werden und dabei auf Schwarze und jüdische Erfahrungen treffen

BeDeutungen dekolonisieren

Spuren von (antimuslimischem) Rassismus
ISBN: 978-3-89771-241-6
320 Seiten, Softcover

19,80 

Kategorie:

Die Autor*innen des Bandes machen sich auf die Suche nach Spuren von BeDeutungen und ihren Zusammenhängen. Sie lesen Binarismen, Dichotomisierungen und Lagerdenken in historischen und aktuellen Kontexten aus globalhistorischer, post- und dekolonialer Perspektive gegen den Strich und erkunden theoretische und empirische Möglichkeiten anderer Lesarten. Dabei folgen sie keinen ontologisierenden Logiken und Herleitungen, sondern fragen nach den Hintergründen von BeDeutungen. Durch die Spiegelung historischer Ereignisse und Zusammenhänge entdecken sie ›Geister‹, die uns bis heute – als sowohl Abwesendes wie Anwesendes (Denken) – heimsuchen und verfolgen.

Die Beiträge zeigen, wie (antimuslimischer) Rassismus sowohl historisch als auch gegenwärtig mit anderen Rassismen verwoben ist und aus Formen der Religiösisierung, Rassisierung, Kulturalisierung, Orientalisierung und Kolonisierung schöpft. Gleichzeitig laden sie dazu ein, Möglichkeiten zu imaginieren, die das Andere nicht als ›anders‹ auffassen, sondern ›das Selbst‹ dekonstruieren und so Raum schaffen für unabgeschlossenes, prozessuales und dynamisches (Neu-)Denken.

»Die Wahrheit der Kunst besteht für mich darin, dass sie eine eigene Dynamik hat…« – Mariam Popal im Gespräch mit Amina Aziz, Rembrandt, habibi!, Folge 1 (ab min. -11.26)


»Weiße Flecken auf wissenschaftlicher Landkarte« – Über das Denken in ›Rassen‹, Azadê Peşmen und Lydia Heller, Deutschlandfunk, 26. Dezember 2018 | (Hier gehts zum ersten Teil der Serie)

Informationen zu der Autor*in

Iman Attia ist Professorin für Critical Diversity Studies mit den Schwerpunkten Rassismus und Migration an der Alice Salomon Hochschule Berlin und arbeitet seit Anfang der 1990er Jahre zu (antimuslimischem) Rassismus aus globalhistorischer, post- und dekolonialer, post-/nazistischer sowie relationaler und intersektionaler Perspektive. Sie lehrt und forscht zur Relationalität von Rassismen und ihren Intersektionen mit anderen gesellschaftlichen Machtverhältnissen mit einem Schwerpunkt auf antimuslimischem Rassismus sowie Erinnerungskultur und -politik.

Veröffentlichungen (Auswahl): Orient- und IslamBilder (2007, Hg.); Die ›westliche Kultur‹ und ihr Anderes (2009); Antimuslimischer Rassismus am rechten Rand (2014, zs. mit Alexander Häusler und Yasemin Shooman); Dominanzkultur reloaded (2015, Hg. zs. mit Swantje Köbsell und Nivedita Prasad); Zur Kritik westlicher Islamdiskurse. Das Argument 319 (2016, Hg. zs. mit Mariam Popal); Den Rassismus gibt es nicht. Zum Verhältnis von Antisemitismus und antimuslimischem Rassismus, in: O. Z. Keskinkılıç / Á. Langer (Hg.) (2018), Fremdgemacht & Reorientiert, S. 21–44; Diskursive Interventionen in westliche Kopftuchmonologe, in: R. Ceylan / H.-H. Uslucan (Hg.) (2018), Transformation religiöser Symbole und religiöser Kommunikation in der Diaspora, S. 145–159; verwobenegeschichten.de. Aktuelle Drittmittel-Forschungsprojekte zum »Leben ohne Papiere in Geschichte und Gegenwart« (IFAF) sowie zum »Bedrohungsszenario des ›islamistischen Terrorismus‹ aus der Perspektive muslimischer Communities« (BMBF).

Informationen zu der Autor*in

Mariam Popal ist Research Fellow an der Bayreuth Academy of Advanced African Studies / Universität Bayreuth und habilitiert sich in der Komparatistik/Comparative Literature an der Universität Bayreuth. Sie schloss ihre Doktorarbeit an der Universität Hamburg zur Scharia aus (rechts-)vergleichender, feministischer und postkolonialer Perspektive mit summa cum laude ab. Sie lehrt und forscht zu Modernen englisch(-sprachigen) und amerikanischen Literaturen, (Literary) Theory, Critical Affect Studies, Postcolonial Shakespeare Studies, (Feminist & Queer) Postcolonial und Decolonial Studies, Critical Afghan Studies, Neo-Orientalismen und (antimuslimischer) Rassismus. Jüngste Veröffentlichungen: Zur Kritik westlicher Islamdiskurse. Das Argument 319 (2016, Hg. zs. mit Iman Attia); »Photo-graphs – Moving Mo(ve)ments of Things to Come«, »Mattering Matters – (in) Photography«, in: K. Fink / S. Gerhard / N. Siegert (Hg.) (2017), FAVT. Future Africa Visions in Time, pp. 175–180 und pp. 183–189 sowie der Dokumentarfilm »Concepts on the Move – In-between Pasts, Presences, Absences – and the future« (56 min., Bayreuth, 2018; Team: Natalie Patterer, Alice Mingqing Yuan, Zoe Dilan Smida, Oladapo Ayayi, Shirin Assa, Weeraya Donsomsakulkij, Elias Poya - Kevin Weiß & Matthias Meeh).