Als im April 1989 vier Männer als Verdächtige für den bis dahin erfolgreichsten Bankraub in der Geschichte Dänemarks verhaftet wurden, glaubte niemand, dass diese bald für eine zwanzigjährige kriminelle Laufbahn vor Gericht stehen würden – nicht zuletzt deshalb, weil sie nicht von den erbeuteten Millionenbeträgen profitiert zu haben schienen. Stattdessen hatten sie das gesamte Geld an Befreiungsbewegungen im Trikont weitergeleitet.
»Die Ausführungen zur ›Schmarotzerstaatentheorie‹ und die Frage nach dem revolutionären Potential der Arbeiterklasse in unterschiedlichen Teilen der Welt sind ebenfalls Themen, die zu diskutieren in syndikalistischen, sozialistischen und anarchistischen Kreisen auch heute noch spannend ist. Zudem hat die Geschichte fernab davon das Zeug zum Krimi-Bestseller und ist dementsprechend spannend zu lesen.« – Sebastian Kalicha, Direkte Aktion 221, Januar/Februar 2014
»Wer sich mit der Geschichte der radikalen Linken und ihrer ›illegalen Ableger‹ beschäftigen will, kommt um dieses Buch nicht herum.« – Jens Zimmermann, kritisch-lesen.de, 06.01.2015
Das Verfahren gegen die sogenannte Blekingegade-Gruppe – benannt nach der Kopenhagener Straße, in der ihre konspirative Wohnung aufflog – wurde zum aufsehenerregendsten Rechtsfall in der Geschichte Dänemarks und löste zahlreiche Diskussionen zu linker Politik, internationaler Solidarität, Moral, Gewalt, Justiz, Polizei und Geheimdienstwesen aus.
Bankraub für Befreiungsbewegungen ist das erste Buch, in dem Mitglieder der Gruppe mehr als zwei Jahrzehnte nach ihrer Verhaftung ihre Aktivitäten reflektieren. Beleuchtet werden die marxistischen Gruppen, in denen sie organisiert waren (Kommunistisk Arbejdskreds, KAK, und Manifest – Kommunistisk Arbejdsgruppe, M-KA), der Antiimperialismus der 1970er und ‘80er Jahre, die Verbindungen zu Befreiungsbewegungen (insbesondere zur palästinensischen PFLP), die Theorie des ungleichen Tausches, die illegale politische Praxis sowie Verhaftung, Gerichtsverfahren und Gefängniszeit.
In einem aktuellen Interview mit Torkil Lauesen und Jan Weimann, die zu den Kernmitgliedern der Gruppe zählten, wird zudem auf die heutigen Möglichkeiten sozialistischer Politik eingegangen.
»Das Buch zeigt in der Geschichte der Blekingegade-Gruppe ein Bild über antiimperialistische Solidarität, wie sie in den meisten anderen Zusammen- hängen ungewöhnlich war. Und es ist ein Versuch, sich die linke Bewe- gungsgeschichte nicht vom herrschenden Diskurs enteignen zu lassen.« – Robert Foltin, grundrisse nr. 49, Frühjahr 2014