Die gegenwärtige extreme Rechte der USA ist ein relativ junges Phänomen. Vor 50 Jahren konzentrierten sich rechte Bewegungen noch vorwiegend darauf, alte Hierarchien zu verteidigen und gegen Kommunismus zu kämpfen. In den 1970er Jahren begann sich jedoch eine neue extrem rechte Bewegung zu formieren als Reaktion auf die von der Bürgerrechtsbewegung und Frauenbewegung durchgesetzten Gesetzesänderungen, die Ausdehnung des Wohlfahrtsstaates, die Schwächung der USA als globale Supermacht und andere tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen. Indem sie mit ihrer traditionellen Rolle als Verteidiger etablierter Institutionen und sozialer Eliten brachen, begannen Rechte in zunehmendem Maße, die Legitimität des politischen Systems infrage zu stellen.
»[Das Buch] bietet einen umfassenden Überblick sowie eine fundierte Grundlage, sich intensiver mit diesem oder jenem Spektrum zu befassen. Und Lyons differenzierte Darstellung spornt dazu an.«
Birgit Gärtner, unsere zeit, 21.08.2015
US-amerikanische Neonazis propagieren heute eine Nation frei von Jüd_innen und People of Color, christliche Hardliner eine von heterosexuellen Männern geführte totalitäre Theokratie und diverse extrem rechte Gruppen die Herrschaft von Eliten, die auf ›Leistung‹ oder ›moralischer Überlegenheit‹ beruhen.
Das vorliegende Buch fasst die Ursprünge, Überzeugungen und Aktivitäten der extremen Rechten in den USA zusammen und analysiert ihr Verhältnis zu anderen politischen Kräften sowie ihren gesellschaftlichen Einfluss. Es betrachtet dabei rechte Kontinuitäten (etwa antisemitische Verschwörungstheorien) genauso wie jüngere Entwicklungen (etwa weißen Separatismus oder Strategien führerlosen Widerstandes).